Ein Rufen, das Liebe und Vergessenmüssen zugleich ist, das aber dem persönlichen Vergessen, dem nahen, den Klang von Bleibendem verleiht, l a n g e Bleibendem: eine öffentliche, Schönheit gewordene Erinnerung, die hier, wie selten ein anderes Stück, das ganz-Persönliche in dem ganz-Allgemeinen, dem Übertragbaren, das jeder Hörer kennt und jeden Hörer meint, bewahrt. Die dennoch komponiert, ja experimentiert, sogar ausprobiert. Meisterhaft und persönlich, man kann das nur bewundern. Da es zugleich das Politische nicht verrät. Und muß es lieben. „Für Luciano Cruz, um zu leben“, schrieb Nono über die Partitur. Jetzt – für die knapp dreißig Minuten, in denen sie’s hört – stehe für eb darüber. Man darf so etwas, vorsichtig, tun. Denn Kunst gehört allen. Dem Leser, wenn er sie liest, und dem Hörer, wenn er sie hört.
>>>> Luigo Nono, Como una ola di fuerza y luz. Musik für Sopran, Klavier und Tonband aus den Jahren 1971/1972.
come una, Luciano!, ola
de fuerza
joven como la revolucíon
siempre vivo
y seguirás flameando
luz
para vivir
(Julio Huasi)