MDTFEB, 16. Tag.

Eine magische Komposition eines Komponisten, der wie viele andere mit ihm in dem musikideologischen Krieg völlig zerrieben wurde, den die Neutöner und die sog. Neoklassizisten miteinander führten, insbesondere als sich nach dem Zweiten Weltkrieg die Musiktheoretiker und Philosophen in die Neue Musik hineinmischten. Man muß aber a l l e s hören können, meint Die Dschungel, die viele Sprachen spricht und eine jede w i l l. Alles zu hören, enthebt einen allerdings nicht der Verpflichtung, Position zu beziehen: Doch sollte sie, um nicht ideologisch zu sein, in ihrer Haltung flirren und sich auch an dem begeistern können, was sie ausschließt.


Hinträumend wird Vergessenheit
Des Herzens Wunde schließen:
Die Seele sieht mit ihrem Leid
Sich selbst vorüberfließen.
Lenau

>>>> Othmar Schoeck, Notturno op. 47 aus dem Jahr 1933. (Meine Aufnahme mit Niklaus Tüller und vor allem der Fischer-Dieskau-Live-Mitschnitt von 1988 scheinen leider derzeit nicht erhältlich zu sein.)

[Von Othmar Schoeck stammt im übrigen eine der beeindruckendsten Opern des Zwanzigsten Jahrhunderts: die einaktige Penthesilea nach Heinrich v. Kleist. Imgrunde ist diese Partitur ein Wunder – allein schon gemessen an ihrem Sujet.]

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .