Pop & Kitsch. Bei jurijmlotman. Poetologie.

Mein Problem ist nicht die S c h l i c h t h e i t des Pops. Sondern sein Kitsch. Wollust dagegen ist n i e kitschig, nicht einmal bei D’Annunzio, schon gar nicht bei Pynchon. Bei mir eh nicht. Vergleiche Batailles Ausruf: “Der Manierismus will das Fieber!” Das pragmatische Schreiben, auch das im Pop, ist wie dieser der pragmatischen Ideologie verpflichtet, die dem Kapitalismus die Sprache gibt. D i e s ist meine Kritik. Daß diese Form des Pragmatismus wahrscheinlich aus einer Skepsis gegen das Pathos rührt, welches nunmehr durch einen Kitsch ersetzt wurde, dessen Signum Uneigentlichkeit ist, kann ich allerdings sehr gut verstehen. Und gewiß gab es eine Zeit, in der Nüchternheit – also der Verdacht gegen den Rausch – sehr angemessen war, etwa nach dem Hitlerfaschismus. Doch was für die Dialektik der Aufklärung gilt, hat sich auch in der Ästhetik verdreht.
Mein Hauptproblem beim Pop, jedenfalls in der Musik, ist seine grenzenlose Banalität. Das gilt n i c h t für die Kunstformen, also nicht für den Rock, nicht für den Jazz und auch nicht für den Folk, wobei sich diese Formen überschneiden: es gibt auch Pop-Rock, Pop-Jazz usw. Die Aura des musikalischen Pops rührt rein von seiner Tonalität und eben der banalen Überschaubarkeit her. Er eignet sich daher für emotionale Gemeinschaftsbildung. Vergleichen Sie dazu die kirchlichen Einlassungen zum Kitsch, wie sie etwa von Joachim Jacob in >>>> Die Versuchung des Kitschs, Tübingen 2002, dargestellt werden.

[Die ganze Diskussion im >>>> scribbleblog.]

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