Monsun. Bombay-Erzählung.

Kurzgeschichte, wahrscheinlich eines Mannes, der Europa geflohen ist (einer Frau wegen? eines Verbrechens wegen? einfach überdrußhalber? – nicht ganz heraus) und sich in einem abbruchreifen, nässeschwitzenden Hotel nahe Chowpatty Beach (oder nördlicher, vielleicht oberhalb des Koli-Dorfes) einquartiert hat und vor sich hinsinnend beobachtet, wie die schwarzen Regenwände vom arabischen Meer her auf Bombay zurücken und die Stadt und ihn, denkt er, verschlingen. Der Mann stapft durch die überschwemmten Viertel, in denen sich alles Leben in den herabgießenden Wassermassen wäscht. Ganze Gassen sind kleine Flüsse. Dann steht er wieder auf dem brüchigen Balkon seines Hotels. Da erwischt ihn der Blick einer sehr jungen Frau, sie ist fast noch Mädchen, sieht von unten zu ihm hoch. Er gibt ihr ein Zeichen, sie möge warten. Er steckt alles Geld ein, das er noch hat. Tatsächlich steht sie noch da, als er auf die Straße tritt. Sieht ihn an, läuft davon. Er folgt ihr, wohl wissend, daß es dem Ende zugeht. Sie sieht sich immer wieder um, hält aber stets nur Sichtnähe, zieht ihn tiefer und tiefer in Bombay hinein.

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