Paul Reichenbachs 1. Dezember 2006. Der Strick.

Heute zum Freitag, Tb-Leser wissen es bereits, wird gelesen und gebadet, Sauna ist am Nachmittag angesagt. Entspannug, trotz aller Unbill, die im Büro und auch zu Haus mich derzeit verfolgt. Das Lied , draußen scheint eine herrliche Sonne, will ich heute nicht singen. Die ewige Klagerei ändert nichts, wenn ich nicht endlich eingefahrene Gleise verlasse und mich zu Wegen aufmache, die ich immer schon gehen wollte. Noch scheu ich den Konflikt. Nicht aus Angst, sondern aus Bindungen heraus, die ja wichtiger Teil meines Lebens sind. Heute habe ich ein Buch ins Büro mitgenommen, das ich schon oft in der Hand hatte und das ein alter Hut für viele sein wird. Noch vor einem Jahr behauptete ich IHR gegenüber, dass die Autoren beim Kauf dieses Buches, den Strick zum Aufhängen hätten gleich mitliefern sollen. Derart deprimierte mich damals die Lektüre. Die Rede ist von Adorno/Horkheimer „Dialektik der Aufklärung“. Ich fürchte auch die neuerliche Lektüre wird meinem vorgefassten Standpunkt, keinen wesentlichen Abbruch tun. Vernunft nur Herrschaftsziele zu zu schreiben, halte ich etwas für abwegig. Aber ich bin nur Amateur und will keine Schelte üben, denn das Werk verdankt sein Entstehen Zeiten, in denen Menschen andere Menschen auf eine Weise umbrachten, deren endloser Schrecken bis in alle Zukunft Schatten werfen wird.

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