Arbeitsjournal. Sonntag, der 10. Dezember 2006.

5.28 Uhr:
[Berlin. Küchentisch.]
Tiefer saugender Traum, der jetzt aber schon ganz zerflattert ist. Die Geliebte, träumte mir, kommentiere als eine ganz Fremde ein mir ganz fremdes Weblog, das aber doch meines war und sich vornehmlich mit Reisen beschäftigte, seltsamen Reisen, die einen inneren Globus umspannten: sehr wohl ging’s etwa nach Tokyo, ging’s nach Sizilien, nach Bombay – alles Orte, die ich kenne, und doch waren auch dies ganz andere. Ich gehörte zum fliegenden Personal, schon das ist symbolisch spannend. Aber jetzt nur noch ganz ungefähr; außer Banalem läßt sich nichts mehr draus traumdeuten. Doch bleibt dieses schwere Gefühl einer Stimmung. Ich habe keinen Zweifel daran, daß dies eine Nachwirkung der >>>> Busoni-Aufführung ist und daß nicht nur diese hochmagische Musik, sondern auch Mußbachs Inszenierung in Erich Wonders Bildern, die ich zugleich doch halbskeptisch anseh – die mein Geist halbskeptisch ansieht; vielleicht rationalisiert er bloß? -, daran sehr mitwirkt.

Also werde ich jetzt tatsächlich die Tagesarbeit mit der Opernkritik beginnen; ich fürchte, sie wird länger als opportun; eventuell wird >>>> Opernnetz sie dann unter „Kommentare“ und nicht unter „Besprechungen“ veröffentlichen. Was aber okay wäre, da ich gestern nicht die Premiere, sondern erst die zweite Vorstellung des Stücks gesehen habe und schon viele Kritiken in den sonstigen Feuilletons erschienen sein sollen. Allerdings, wie ich es immer halte in solchen Fällen, lese ich keine andere Meinung vorher, bevor nicht die meine formuliert worden ist. Nur der Profi sagte gestern am Telefon (ich hatte eine Steuerkarte mitbestellt, weil vielleicht die Geliebte sie hätte nehmen wollen; aber sie mochte nicht; so bot ich sie i h m an): „Ah, diese Inszenierung hat doch gute Kritiken bekommen, nicht wahr?“ (Er konnte dann aber a u c h nicht.)
Gut, ich setz mich jetzt also dran und stelle Ihnen später den Text ein. Er wird auf der Hauptseite bleiben, bis er auch bei Opernnetz nachzulesen ist; danach wird er, wie immer, in der >>>> Opern-Rubrik verschwinden. Mit ARGO mach ich im Anschluß dran weiter.
Guten Morgen.

9.01 Uhr:
Bis eben >>>> die Busoni-Kritik geschrieben, den Text mehrfach durchgesehen und jetzt ans >>>> Opernnetz hinausgeschickt. Nun wird im Stehen etwas gefrühstückt, dann geht’s mit ARGO weiter.

Übrigens gefällt mir, je öfter ich drin lese, >>>> eukapirates’ Blog zunehmend gut. Auch >>>> wenn das umgekehrt n i c h t so der Fall sein sollte. Bzw. nicht ist.

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