Paul Reichenbachs Donnerstag, der 18. Januar. Unwetter.

>>>Der Sturm fasziniert auch mich. Seit nun 3 Stunden meldet er sich in unregelmäßigen Intervallen. Die Natur zeigt ihre Kraft. Schon als kleiner Junge rannte ich bei Gewitter, ich weiß es ist unvernünftig, und strömenden Regen auf die Straße und hielt mein Gesicht gegen den dunklen Himmel. Ich freute mich über das Grollen des Donners und liebte die Blitze. Seit einigen Jahren bin ich vorsichtiger.. Denn am Tag der Konfirmation unseres Sohnes, fast die ganze Ostverwandtschaft war angereist, klingelte das Telefon und meldete den Tod eines Neffen durch Blitzschlag. Für ihn, einen 16-jährigen, der am Sonntag immer die Orgel in seinem Dorf spielte, war es vielleicht eine Erlösung. War er doch das, was man einen Engel nennen könnte. Zartgliedrig und empfindsam. Statt ihn Kirchenmusik studieren zu lassen, haben seine Eltern ihn in die Lehre zu einem Schmied (kein Kunstschmied!) geschickt. Der Unfall passierte in einem >>>böhmischen Grenzdorf. Er war mit dem Rad unterwegs und als das Gewitter kam stellte er sich mitsamt Fahrrad in einer offenen alten Kapelle unter. Dort traf ihn dann der Blitz. Die Eltern und Geschwister haben an der Kapelle eine Erinnerungstafel angebracht. Sie wurde zerstört.

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