Gerichtsvollzieher (ff). Dialog mit dem Leser.

UV… Ihre Offenheit in privaten Dingen (z.B. Bericht über die Abgabe der eidesstattlichen Versicherung)…ANH…ich denke einmal, so >>>> etwas wie diesen Bericht können sich nur Künstler leisten – aber dann s o l l t e n sie das auch tun; denn 1) können sie literarisch damit reussieren, also entweder satirisch oder anderweitig poetisch Lust bereiten, 2) sind sie sozial von so etwas sehr viel weniger gefährdet als etwa Arbeitnehmer, die von bürgerlichem Ruf abhängig sind, und 3) wirft es tatsächlich ein scharfes und genaues Licht auf Produktionsverhältnisse in künstlerischen Umgebungen. Schließlich ist 4) ihr S t o l z davon eigentlich um so weniger verletzt, als sie offensiv mit ihrer Situation umgehen.
Es geht also insgesamt nicht sehr um den Narzissmus – auch, aber eben nur wenig. Außerdem steht man damit in einer endlosen und bitteren Traditionslinie von Künstlern-insgesamt, das wertet narzißtische Kränkungen dann schon auf, und zeigt zugleich den sozialen Stellenwert ästhetischer Arbeiten als einen, der ziemlich unverändert geblieben ist. (…)

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