Paul Reichenbachs Dienstag, der 27. Februar 2007. Die Farbe Rosa.

Ein Irrtum ist umso gefährlicher,
je mehr Wahrheit er enthält.”
(Henri-Frédéric Amiel)

Gestern und Heute. Ein mächtiges Durcheinander. Meine >>>Mutter liegt nun schon eine Woche in der hiesigen Uniklinik/Augenabteilung. Die Gefahr, dass sie ihr letztes Licht verliert, konnte noch nicht gebannt werden. Obwohl jeden Tag im Spital, werde ich das Gefühl eines schlechten Gewissens nicht los. Denke ich an unser beider Geschichte, dann fällt mir Zuwendung schwer. Ihr Egoismus, in den letzten Jahren eher größer als kleiner geworden, ein altersbedingtes Zurückfallen in kindliche Verhaltensmuster machen mich unduldsamer, denn je. Das große Gefühl des Mitleids, das ich jedes Mal habe, wenn ich das Krankenzimmer betrete und sie in einem unsäglich rosa Pullover auf dem Bett sitzen sehe, schwindet sofort nach den ersten Worten, die wir tauschen. Sie schafft es immer wieder mich zu frustrieren. Apropos Rosa: Meine Frau erzählte mir, dass unser Sohn sich extra für seinen Job neu eingekleidet hat. Neue Dickies, rosa Hemden und Pullis habe er gekauft. Was soll man davon halten. Die Dickies werden vermutlich 2 Nummern zu groß sein und ob sie zu rosa Hemden und Pullovern passen, keine Ahnung. Kleine Kinder kleine Sorgen. Große Kinder große Sorgen. Und ich kann nur hoffen, dass meine, bisher durch nichts gerechtfertigten, plötzlichen Ahnungen mich trügen und Rosa eine neue Modefarbe für Männer ist. Für sone und solche.

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