B.L.’s 15.3. – I don’t care

17.32
„Es gieng mir, wie den Menschen, denen die Flamme ihre Kammern verzehrt, und die nicht um Hülfe rufen mögen, aus Schaam und Scheue vor andern.“

Hölderlin, Hyperions Jugend

„Baal und der Knabe
Straße in der Vorstadt
Vor den Reklameplakaten eines obskuren Kinos trifft Baal, begleitet von Lupu, einen kleinen Knaben, der schluchzt.
Baal: Warum heulst du?
Der Knabe: Ich hatte 2 Groschen für das Kino beisammen, da kam ein Junge und riß mir einen aus der Hand, der da drüben! Er zeigt
Baal zu Lupu: Das ist Raub. Da der Raub nicht stattfand aus Freßgier, ist es nicht Mundraub. Da er anscheinend stattfand für ein Kinobillet, ist es Augenraub. Nichts desto weniger: Raub.
Baal: Hast du denn nicht um Hilfe gerufen?
Der Knabe: Doch.
Baal zu Lupu: Der Schrei nach Hilfe, Ausdruck menschlichen Solidaritätgefühls, am bekanntesten als sogenannter Todesschrei.
Baal streichelt ihn: Hat dich niemand gehört?
Der Knabe: Nein.
Baal: Kannst du denn nicht lauter schreien?
Der Knab: Nein.
Baal zu Lupu: Dann nimm ihm auch den anderen Groschen! Lupu nimmt ihm auch den anderen Groschen und beiden gehen unbekümmert weiter.
Baal zu Lupu: Der gewöhnliche Ausgang aller Appelle der Schwachen.“

Bert Brecht: Der böse Baal der Asoziale. Texte, Varianten und Materialien. Hrsg. von Dieter Schmit. Frankfurt/M. 1968.

Diesen Dialog erhielt ich als Kommentar zum gestrigen TB-Eintrag per E-Mail.

“Buonasera Lampe,
ho già avvertito l’amministrazione delle tue necessità e domani faranno qualcosa di sicuro.
Grazie Mille

Luciano”

Ich hatte von der säumigen Agentur einen Auftrag für eine Übersetzung erhalten. In meiner Antwort akzeptierte ich einerseits den Auftrag, andererseits drückte ich wieder aufs Gaspedal wegen der Bezahlung.

I DON’T CARE! I’D RATHER SINK — THAN CALL BRAD FOR HELP!

Roy Liechtenstein (ich traue mich aber nicht, dieses allzu bekannte Bild hier einzustellen, weil ich Copyright-Probleme fürchte – nachstehend nur eine verzerrte Version).

Tag geschah. Nach Plan. Auch wenn ich schon alles hinschmeißen wollte, weil ich den Kater partout nicht davon überzeugen konnten, sein tragbares Gefängnis zu betreten. Da er auch noch draußen war, wurden alle Versuche durch die wie immer fast hautnahe Nähe des Hundes behindert. Bis sich der Kater entschloß, den umzäunten Rasen zu betreten. Da war ich den Hund dann doch endlich los. Und da es zuvor nicht klappte, in horizontal in sein Gefängnis zu bringen, versenkte ich ihn vertikal in dasselbe, mich beeilend mit dem Verschließen, denn ein vorheriger Versuch war wegen seiner Schnelligkeit im Herausschlüpfen bereits gescheitert. Also ist er nun in Terni, und morgen früh werden ihm die Testikel wegoperiert. Mein Geist sträubt sich. Gegen diese Naturwidrigkeit. – Sie indes war zwar sehr eifrig, mich dorthin zu schicken, aber mit dem Mittagessen wartete ich dann vergeblich. Wahrscheinlich war schon die Kommunikation wegen dem Tierarzt so anstrengend, daß alles andere sich in die Schalen eines Vergessens ergoß, dem ein „gern“ als Adverb gut zupaß kommt.

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