Buridans Esel. Die drei Schwägerinnen des franz. Königs Philipp des Schönen, und zwar Margarete von Novarra, Blanche de la Marche und Johanna von Poitou, die ein ausschweifendes Leben führten, pflegten nach den zeitgenössischen Berichten, während ihre Gatten auf der Jagd weilten, in der Liebesfalle im Tour de Nesle, die an den Fenstern vorübergehenden jungen Männer, die ihnen gefielen, zu sich zu rufen. Sie schenkten den Jünglingen eine Liebesstunde, um sie dann aus den Fenstern in die vorüberfließende Seine werfen zu lassen. Nur ein einziger, ein Student namens Buridan, der sich wie der Esel mit den Heubündeln, nicht entschließen konnte, der einen der Fürstinnen vor den anderen den Vorzug zu geben, soll dem Tode entgangen sein. Seit damals hat sich der Ausdruck »Buridans Esel« eingebürgert, für einen, der sich nicht entscheiden kann.( Aus dem Netz) Korrekter scheint mir, obwohl nicht ganz so amüsant, die Auskunft von >>>Wikipedia
Wenn man so um die 50 ist, sollte das Problem von Annahme oder Ablehnung des eigenen, nicht mehr änderbaren Lebens, der individuellen Anlagen als auch der Zeitzustände, sich erledigt haben. Mit meinen Anlagen habe ich mich abgefunden und halte sie nun schon einige Jahre für akzeptabel, mit dem Verlauf meines Lebens bin ich, trotz aller selbstverschuldeter Widrigkeiten, auch ganz zufrieden. Einzig unzufrieden bin ich mit den Zeitumständen, deren Akzeptanz fällt mir von Tag zu Tag schwerer. Als ich die Welt noch ändern wollte, war ich glücklicher, weil einverständiger mit mir. Heute steht einem solchen Willen die eigene Klugheit entgegen. Die nicht mehr treffbare Wahl zwischen den zwei Heuhaufen, die da Aufstand und Resignation heißen, lässt mich wie Buridans Esel verhungern. Es ist gleich wofür ich mich entscheide. Denn bei genauem Hinsehen, die Klarsichtbrille „Erfahrung“ auf der Nase, entpuppen sich beide Haufen nicht als wundervoll duftendes frisches Heu, in dem es von vierblättrigem Klee nur so strotzt, sondern als abgedroschenes Stroh, das vor sich hinfault. Quer zum Aufstand, der schon deshalb zu wagen ist, weil er Bewegung darstellt, stellt sich mein Verstand. Und in Resignation mag ich mich auch nicht fügen, denn sie macht immobil, sie ist der Tod. Ergo hungere ich. Und paradoxer Weise, statt abzumagern, nehme ich zu.
Lebend – und Schlachtgewicht des alten Esel heute: 80 kg.
Gemeinmachen… Womit wir nicht allein das Lebendgewicht gemeinsam hätten, Herr Reichenbach:)
Gemeinsames. Ja, das habe ich schon lange im Gefühl, dass wir noch andere Gewichte gemeinsam haben und sie ähnlich wägen…:-)