Arbeitsjournal. Freitag, der 15. Juni 2007. Hausacher Leselenz, Erster Tag (Abend). Berlin und Hausach im Schwarzwald.

5.37 Uhr:
[Am Terrarium.]
Heut früh geht’s nicht in die Arbeitswohnung hinüber, sondern um kurz vor sieben zur Tram zum Bahnhof nach Hausach; mittags werden wir ankommen, mein Junge und ich. Lange, siebenstündige Fahrt; ich hab alle vier Folgen >>>> dieser legendären „Robinson Crusoe“-TV-Verfilmung dabei, die meine Jugend geprägt hat und die ich dem Jungen vorführen möchte. Dennoch will ich im Zug auch etwas arbeiten, indem ich in den BAMBERGER ELEGIEN zumindest l e s e; und ich muß die Gedichtauswahl für >>>> morgen abend treffen; vielleicht lese ich auch ein paar wenige Auszüge aus AEOLIA. Zu denen hat sich gestern abend bereits >>>> dielmann gemeldet; er habe zehn kleinere Anmerkungen auf das Gesamtskript; im übrigen sei er von dem Text s e h r angetan; – mal sehn, was die anderen sagen/schreiben werden. – Am Sonntag, bei der Prosalesung werde ich genau das vortragen, was ich auch bei dem gescheiterten Auftritt zum >>>> Döblinpreis gelesen habe, ich bin ein zäher Mensch.

Und nicht der einzige Frühe-Freak. Als ich für die Morgenzigarette, den Kumb Kaffees in der Hand, hinunter auf die schon ganz helle Schönhauser trete, kommt hinter mir der hiesige Unter-Nachbar hinaus, ebenfalls eine Zigarette in der Hand, jaja, ich steh auch um fünf auf morgens, ebenfalls Freiberufler, ebenfalls schätzt er seinen Mittagsschlaf, so geht Verständigung am Morgen. Anders als ich aber rollt er gen Starbucks davon, um d o r t seinen Kaffee zu nehmen – er rollte tatsächlich, dieser junge, nicht sehr große, aber kompakte Mann mit sehr breiten Schultern, rollte wie ein Schiff bei bewegter See.

Kann es noch immer nicht recht fassen, daß AEOLIA nun fertig ist, als Rohling fertig, klar, aber die eigentliche Arbeit ist gänzlich geschafft, und dieses B i l d zum Schluß, diese Hunderte und Aberhunderte Eidechsen, die gar nichts tun, sondern nur daliegen und – betrachten… das war ein Einfall, der mich ständig weiterbegleitet.

Gegen frühen Nachmittag werden wir in Hausach ankommen; ich schau mal zu, daß ich dort einen Netzzugang hinbekomme… der über mein Mobilchen streikt derzeit, weil ich mein Paßwort vergessen hab… aber irgendwo in der Dschungel dieser Festplatte muß ich es gespeichert haben… und geschärft die Machete.

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