21.33 Uhr:
[Am Terrarium.]
Bin heute den ganzen Tag über so gut wie nicht im Netz gewesen, tut mir leid, Leser, aber ich muß vorsichtig sein, so lange der DSL-Anschluß in der Arbeitswohnung nicht wieder steht und ich von dort nur übers Mobilchen ins Netz kann; zwar habe ich eine 5-GB-Flat, aber keinerlei Gefühl dafür, wann die überschritten sind; außerdem punktet die tägliche 1-Euro-Einwahlgebühr auf Dauer schließlich doch. Und ich muß achtgeben, daß mir nicht auch noch das Handy ausgestellt wird, nachdem ich zur Zeit weder über ein Festnetz, noch über Internet-Telefonie erreichbar bin.
So radelte ich immer wieder fürs Allernötigste von der Arbeitswohnung Ans Terrarium, wenn es darum ging, dringende Email zu sichten, auch zu antworten – vor allem, weil es einen geradezu absurden Ärger mit dem neuen, bestellten, in Auftrag befindlichen DSL-Anschluß als Wechsel von Strato zu freenet gab:
Morgens fand ich im Briefkasten gleich vier Briefe von freenet; einen, in dem mir meine Bestellung bestätigt, einen, in dem berichtet wird, der Auftrag sei in Arbeit; einen, worin mir die Geräte anvisiert werden u n d einen, woran man mir, alles unter gleichem Datum, mitteilt, man müsse meinen Auftrag leider stornieren, da einstweilen noch ein vorhandener Telekom-Anschluß Voraussetzung sei. Allerdings könne, wenn ich möge, bei freenet einen ganz neuen Anschluß, ohne die Telekom, in Auftrag geben. Das hatte, in seiner Logik, etwas sehr Irres. Erst nach einiger Zeit kam ich drauf, daß ich unter gleichem Namen mit verschiedenen Kundennummern zweifach geführt werde, also für freenet doppelt existiere, und zwar als e i n Kunde, den man möchte und bearbeitet, und als ein anderer, den man n i c h t möchte und dem man darum mitteilt, das, was er mit Strato – einer 100%igen Tochter von freenet – ausgemacht habe, funktioniere leider nicht.
Nun hätte ich übers Festnetz die kostenlose, auf den Schreiben angegebene Telefonnummer anrufen können, hätte ich denn noch einen Festnetzanschluß. Meinen Versuch, den Anruf über T-mobile zu tätigen, brach ich aber auch sofort ab, als mir mitgeteilt wurde, er koste 79 ct. pro Minute – und dann hängen Sie da mal in der Warteschleife drin.
Also hierher geradelt, den Anruf versucht; aber nur aus dem Festnetz, nicht etwa über Telefonie, ist er kostenfrei. Schließlich schrieb ich, unter Angabe der e i n e n Kundennummer – der, unter der meine Bestellung nicht storniert worden ist – per Kontaktformular eine Email an freenet, auf die mir unterdessen schon dreifach geantwortet wurde, aber immer nur des Inhaltes, man sei dabei, meine Anfrage zu beantworten.
Es wird aber noch toller. Ich radelte zur Arbeitswohnung zurück, weil die Geräte von freenet zwischen 12 und 15 Uhr avisiert worden waren – per ID-Zustellung; also persönlich und gegen Vorlage des Personalausweises. Kein Problem, mein Künstlername, auf den der Auftrag läuft, ist ja drin eingetragen. ABER: Der Zusteller vergleicht und vergleicht, und dann sagt er: „Das sind Sie nicht, das ist ein anderes Geburtsdatum.“ Es war schon völlig irre; jedenfalls hat mich freenet 44 Jahre jünger gemacht, und ich habe keine Ahnung, woher dieses Datum, das da bei denen im Formular steht, stammt; ganz sicher nicht von mir und sicher auch nicht von Strato. Also radelte nochmals an Terrarium, um nochmals per Kontaktformular eine Nachricht zu schreiben („Bitte teilen Sie mir mit, woher Sie diese Daten haben…“), und nochmals erhielt ich unterdessen drei Emails zurück, worin man mit mitteilt… usw. … –
Das so der Müll. Im übrigen tat die Netzabstinenz der Neunten Elegie gut, mit der ich s e h r vorangekommen bin und an der ich seit morgens um sieben Uhr saß. Es kann insofern sein, daß ich mich auch in den kommenden Tagen der permanenten Netzpräsenz ein wenig enthalte. Ich berichte dann abends immer, zusammenfassend. Und stelle dann auch wieder Arbeitsbeispiele ein.
Gute Nacht.