20.00
Frühes Aufstehen. Halb fünf. Schon um vier hatte ich auf die Uhr geschaut. Vielleicht sogar schon um halb vier. Ganz ohne den üblichen Drang. Auch sonst gar nicht mehr so häufig, dieses Aufstehen, das mit dem Heben des Klodeckels den Tag einläutet bzw. -leitet. Ich sollte Zeichnungen davon machen, wie ich am Morgen auf der Doppelmatratze positioniert bin. Meine warme Haut. Es kühlt nicht sehr ab in der Nacht. Drum. Wobei ich natürlich nicht umhin kann, an das Einmannbett zu denken, in dem ich die letzten paar Jahre vorwiegend schlief. Kein Ausbreiten. Nur Hin- und Herwälzen. Von der linken auf die rechte, von der rechten auf die linke Seite. Das frühe Aufstehen bescherte mir dann Schattenbilder hinter meinem Schreibtisch an der Wand. Das Abgewinkelte ist mein linker Arm. Eine Art Spiegel.
Da die Arbeit mich zwingt, mich nicht allzusehr auf anderes zu konzentrieren (gut, die Lektüre, aber eben langsamer, in größeren Abständen, also alle 1000 Zeichen Übersetzung, nicht wie sonst: „Übersetz‘ ich ein Sätzchen hier und ein Sätzchen dort, und dann les‘ ich zwei Seiten.“, so daß die Arbeit das Nebenbei wird), muß ich eben auf solche Kleinigkeiten achten. Für den Rest ist der Abend da. Nu isser da. Und nun füll‘ ich meine Abendbücher, hier [LINK] und da [LINK], aber nicht sofort oder vielleicht auch gar nicht, kommt drauf an, wie füllich michbin.