B.L.’s 3.9. (II) – Wasser Marsch

20.21
Seit heute morgen plätschert wieder der Springbrunnen in den „giardinetti“ unten mit den Schaukeln, Rutschen, Bänken und dem reichlich verwitterten Kriegerdenkmal. Weil nämlich September ist. Und normalerweise ist es in den Monaten Juli und August untersagt, sogar den Garten zu beregnen. Wir machten es aber auf dem Land trotzdem, wir waren ziemlich weitab von aller Nachbarschaft. Aber die Bauern fuhren immer mit riesigen Plastiktanks hinten auf ihren unter der Last wankenden dreirädrigen Gefährten zu ihren Gemüsegärten, um Wasser hinzubringen, das sie von einer natürlichen Quelle holten. Und weil September ist, fällt mir ein, daß ja wohl gestern auch die Jagdsaison angefangen haben muß, und wieder die Jäger mit ihren Flinten und Hunden herumlaufen. Es wird so gewesen sein. Aber es ist doch nicht wirklich so für mich. Ich nehme an, auch der Lauf der Jahreszeiten wird mich nicht mehr so bestimmen wie zuvor. Ich sehe ja nicht mal mehr den Polarstern, dessen ich mich immer gern vergewisserte. Der liegt jetzt metaphorisch und wortwörtlich hinter meinem Rücken, und hinter dem türmt sich ein Hügel. Diese Sicht ist absolut versperrt. Nach Süden, immer nach Süden geht der Blick. Dennoch, ein bißchen nerven tut dieses dauernde Geplätscher doch, wenn ich mal einen Moment in mich versinke. Aber das Fenster mach’ ich deshalb nicht zu. Vielleicht doch die Kopfhörer als Trichter für Angenehmeres benutzen.

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