Was gehen mich Personalversammlungen während der Schalterstunden einer Bank am frühen Nachmittag an? Sie nichts, aber der Umstand, 50 km umsonst mit dem Auto gefahren zu sein. Denn leider hatte man mir vorgestern einen Scheck gegeben, und den kann ich über mein Online-Konto nicht aufs Konto bringen, also muß ich damit physisch zur Bank. Nu jut. Terni hatte indes weiter nichts Anziehendes für mich, auch keinen roten Schal. Ich nahm eine Tüte Einkauf mit und ließ zwei Tüten Müll dort. Am Parkplatz gleich neben O.’s Schule. Zu Haus die „geheimarbeitende Seele“ (Hölderlin), die aber so geheim arbeitete, daß mir der heutige rote Faden unter der Oberfläche der gescheiterten Fahrt zur Bank nicht recht hervorscheint. Was gestern noch blutig aus archaischen Bildern troff, löste sich heute auf, indem es aus den Höhlen wieder hervorkam an ein wie immer geartetes Licht. Was ständig (mehr oder weniger) in mir arbeitet, sind die Jahre mit ihr, aber das sehe ich schon fast als normal an, und ich werde hier – wenn überhaupt – nur auf Einzelnes anspielen, und auch nur, wenn’s als Bild zu stark ist, um zurückgedrängt werden zu können. Und daß ich’s jetzt sage, ist auch schon wieder ein Nachgeben. Muß man das? Nachgeben? Kreon wollte nicht nachgeben und partout die Antigone strafen, weil sie ihren Bruder entgegen seinem Verbot bestattet. Und aus seinem Nicht-Nachgeben dann das ganze Unheil am Ende. Die geheim arbeitende Seele. Ihr kann niemand die Stirn bieten. Denn tut er es, geschieht dies, weil die geheim arbeitende Seele es will.