Arbeitsjournal. Dienstag, der 8. Januar 2008.

5.43 Uhr:
[Arbeitswohnung. <i<Latte macchiato.]
Etwas verspätet hier angekommen, weil die Liebste verschlief; mein innerer Wecker rief mich hoch. Aber ich bin nicht nervös, bin mit der Dritten Vorlesung gestern um so Entscheidendes weitergekommen, daß mich auch der Umstand, daß momentan im Freundes- und Verwandten-Umkreis das Chaos brodelt, nur noch bereiter macht: hier zu helfen, da zu intervenieren; ich m a g den Zeitdruck, mochte ihn immer.
Nachmittags um drei wird heut die Vorbesprechung zur Spanientournee des >>>> Konzerthausorchesters sein; meine Aufgaben dabei werden bestimmt werden, ich werde die Tournee-Orte erfahren, mehr über die Solisten usw. – also hab ich für die literarische/poetologische Arbeit heut quasi nur den Vormittag/Mittag. Ich hätte die Vorlesung gern so weit, daß ich sie endlich ausdrucken kann. Einem Instinkt folgend, kopierte ich den bisherigen Arbeitsstand auf den USB-Stick, bevor ich frühnachts in >>>> die Bar fuhr, um den Profi zu treffen. >>>> Findeiss war da, ich hatte ihm >>>> die Lezama-Lima-CD geschickt. Er sitzt, erzählte er, an einem Film fürs ZDF. Der Profi wiederum erzählte von seinem Segeltörn ums Kap der Guten Hoffnung; am Freitag wird er nach Kapstadt abrauschen. Afrika ist groß, sehr groß, aber ich dachte einen Moment: Vielleicht trifft er >>>> Arndt, vielleicht auch Arndt ihn. Es besteht immerhin eine lockere Möglichkeit, daß der Ökoterrorist diese Seiten hier liest, wenigstens zuweilen. >>>> Seit Benn hat er sich nicht mehr gemeldet. Keine Adresse, sowieso, kein Sterbenswörtchen; kann natürlich auch sein, daß er längst tot ist, füsiliert vielleicht oder im direkten Schußwechsel gefallen und da irgendwo in der Wüste zerfällt, mit ihm Platon, von dem nur der metallene Lauf bleiben wird, und der Verschluß, und der Abzug. Und von ihm bleibt, ganz sicher, für die Skorpione, der Schädel.
Guten Morgen.

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