9.1.08 10:55 – Mi – zwei rote Balkons – Wolken-Down-Under

Eine Frauenstimme spricht italienisch hier im Internetcafé, wahrscheinlich in ein Handy hinein: leicht venetisch der Tonfall und die Aussprache. Sonst nur noch einmal wurde ich durch eine Supermarktbeschallung an Italien erinnert: Laura Pausini (na, so Schlager halt). Und italienische Restaurants kann man ja vermeiden, wie neulich auch schon, als ich mit Paul durch die Straßen schlitterte. Gleich folgt schon das nächste Telefonat. – Zum Einläuten unserer Abend- und Nachtsitzung (allerdings schaffte ich es nur bis zwei) bei Freund M. machte ich mir (er trinkt ja nicht) eine Flasche Sherry auf (“pale dry”): schmeckte hervorragend, und irgendwann roch ich tatsächlich die Mandeln, die das Etikett verhieß, dessen letzter Satz mich allerdings zum Lachen brachte: Man solle die angefangene Flasche im Kühlschrank aufbewahren und den Inhalt innerhalb einer Woche trinken. Ganz schaffte ich sie allerdings doch nicht, während M. mir anhand seiner katalanischen Ecke praktisch über katalanische Literatur dozierte. – Am heutigen Nachmittag gleich zwei Verabredungen: einmal bei der Mutter des Freundes, dann beim Schlosser zu Hause, der am vergangenen Freitag bei uns war. – An den beiden roten Balkons, die ich hier vom PC aus sehe, steht niemand, aber weil sie rot sind, fügen sie sich in die Dualität des Seins wie zwei Brüstungen, die ins Weite ragen. So – um in den endgültigen Kitsch abzugleiten – stehe ich am Balkon des Jahres…

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