5.10 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Nun ist es wohl so weit, und der neue alte Laptop hat seinen Geist tatsächlich (fast) aufgegeben. Gestern nacht ging es los, ich sah mir eine DVD an, plötzlich schaltete sich das Gerät aus und war auch nicht mehr zum Laufen zu bringen; dabei lief es alle Tage vorher tadellos, man durfte halt nur nicht ausschalten, weil es diese Probleme, wieder anzugehen, hat. Jetzt springt das Gerät zwar immer mal wieder an, kurz wird auch der Bildschirm hell, aber KLACK macht es dann, und es geht wieder aus. Ich hatte gestern abend, das Dingerl auf dem Schoß den Film sehend, den Eindruck, es werde ungewöhnlich warm an der Unterseite… Wie es mir einer der konsultierten Computerleute schon prophezeit hatte: „Wenn e i n e Lötung auf der Hauptplatine eine Macke hat, kann jederzeit die nächste folgen. Das ist das Risiko.“ Nun hat es sich realisiert, und ich werde sehr schnell handeln müssen. Dies hier schreibe ich auf dem Musikcomputer und speichere es dann auf der transportablen Festplatte ab. Vormittags muß ich losziehen und einen neuen Laptop besorgen; hilft nichts, ich hol mir damit zwar das VISTA-Problem rein (VISTA deinstallieren, XP wieder drauf und die dann noch fehlenden Gerätetreiber quer durchs Netz zusammensuchen), aber ich werde dann auf jeden Fall beruhigt nach Spanien, aber eben auch schon nächste Woche nach Heidelberg fahren können. Meine Arbeit gebackupt hab ich zuletzt am 27.12., die Vorlesung täglich am Abend; und inmerhin werd ich über einen mir bekannten USB-Adapter, den Freund M. besitzt, auf die Festplatte des alten neuen Laptops zugreifen und sämtliche Daten rüberziehen können – wenn ich nicht überhaupt einfach die neue interne Festplatte gegen meine alte vorübergehend austausche, die dann noch fehlenden Treiber suche und erstmal arbeite, bis der wildeste Arbeitsansturm vorbei ist. Denn wie es aussieht, werde ich bereits schon am Montag, nicht erst am Mittwoch, wegfahren müssen – erst einmal nämlich zu meiner Mutter, die im Schwarzwald im Krankenhaus liegt und der es gar nicht gutgeht. Am Mittwoch werd ich dann aus dem Schwarzwald viertels zurück nach Heidelberg fahren. So jetzt der Plan. Im Zug les ich das Buch zuende, das ich für >>>> Volltext bis zum 15.1. rezensiert haben soll, im Zug werde ich dann auch die Kritik schreiben (es hat einen Grund, weshalb ich nicht sage, um welches es sich handelt).
Moment, die PAVONI zischt.
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Latte macchiato, sehr stark heut früh, leicht bitter unterm Schaum.
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Daß ich mir das Geld für das neue Gerät nun wieder leihen muß, muß ich nicht eigens schreiben. Ich hoffe, der Profi springt wieder ein; meine bei ihm angelaufenen persönlichen Schulden sind ihm ja über Heidelberg nun endlich bezahlt, so daß für neue ein Raum ist. Aber er fliegt heute nach Südafrika; ich hoffe, daß ich davor noch schnell zu ihm radeln kann. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, welch ein Segen dieser Mann für mich ist, als Freund sowieso, aber auch, gewissermaßen, als Mäzen. Und der Tag wird, wie’s nun ausschaut, o h n e literarische Arbeit verstreichen müssen; fast ohne, denn die Morgenstunden hab ich ja. In die ich Sie grüße.