15.1.08 19:37 – Di – 19,8°C – Wolken und leichter Regnen

Des Trottes Weigerung, sich einzustellen. Trotz Kaffee. Schokolade hatte ich nicht, spürte diese Abwesenheit dann auch am Nachmittag. Zwar geschlafen bis neun, aber nicht das Gefühl gehabt, ausgeruht zu sein. Die Widerstandsbewegungen des Körpers wurden dann auch sehr heftig im Lauf des Tages. Zweimal gar einen Dorfgang gemacht. Zur Post, um eine Buchsendung abzuholen, die bereits am 31.12. eingetroffen war. Darin fünf italienische Gedichte von mir. Zwei Exemplare. Eins werde ich den Zwillingsneffen schenken, die mögen’s dann irgendwann mal lesen und sich dann an den Onkel erinnern. Sozusagen ein Sich-Einschreiben aufgrund eines sentimentalen Perpetuum-Wunsches. Man sagt wohl auch Wunschzettel, meint aber nicht das, was ich mir gerade vorstelle: daß nämlich das Gedicht ein solcher auch sei. Im genannten Sinne. Das war der eine Gang. Der andere (mit Regenschirm dann) auch schon wieder Wünsche: Genußmittel (siehe oben, aber nur u.a.). Um auch dies festzustellen: daß die Zigaretten seit gestern 10 Cents teurer geworden sind. Dennoch billiger als in Deutschland (also dort 17 für 4 Euro, hier 20 für 3,70 nunmehr). Auch kam der Anruf einer meiner „Schwägerinnen“, die keine mehr sind, die ich aber wohl fortfahren werde, so zu nennen. Die nun ließ sich über O. aus, ihre Schwester, mit der ich verheiratet gewesen, beginnend mit den Worten: „È pazza!“. Also rumort da nichts Gutes. Gern höre ich diese Lageberichte nicht. Im letzten Jahr taten sie mir anfangs sogar weh. Als würden sie mich selbst verletzen. Heute ging’s einfach an mir vorüber. Ich mag nicht mehr verstehen, wieso bei ihr gewisse Reaktionen zutage treten, die – und das glaube ich gerne oder besser noch: weiß ich – allemal irritierend sind. Später rief ich O. selber an, ein gutes Neues zu wünschen, nach Post für mich zu fragen. Sie fragte nach der Reise, ich erzählte. Ich selber fragte nichts, und sie erzählte nichts. Aber das erlebte ich ja schon beim letzten Mal. Aber das ist nicht wichtig. Was wichtig ist, hat mich die Reise wieder gelehrt.

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