Fußnoten zur Dritten Heidelberger Vorlesung.

1
Ich muß mich hier hoffentlich nicht eigens von anderen Vorstellungen Haeckels distanzieren, die dem Nationalsozialismus Futter gegeben haben; >>>> sein Verständnis von „Politik als angewandter Biologie“ ist hochproblematisch, und seine Ideen einer Rassenhygiene sind indiskutabel. Auf Haeckel wie auf andere Intellektuelle ihrer Epoche kann immer nur relative Zustimmung gelten; man vergleiche Luthers Antisemitismus.
2
Aus genau diesem Grund ist es so sinnvoll und genußreich, ein „gutes“ Buch mehrmals zu lesen.
3
Aber es ist nicht verdinglich. Denn schauen wir vom Spiegel weg, bleibt es allenfalls noch als ein ungefähres Innenbild erhalten, dem nicht einmal mehr ein Gefühl völlig entspricht. Daher auch die Fremdheit, die wir, wenn wir uns auf Fotos sehen, empfinden: w i r nehmen uns, wenn wir uns sehen, als spiegelverkehrte Ganzheit wahr.
4
„(…) Angenommen, es hätte Jeder eine Schachtel, darin wäre etwas, was wir ”Käfer” nennen. Niemand kann je in die Schachtel des Andern schaun; und Jeder sagt, er wisse nur vom Anblick seines Käfers, was ein Käfer ist. – Da könnte es ja sein, dass jeder ein anderes Ding in seiner Schachtel hätte. Ja, man könnte sich vorstellen, dass sich ein solches Ding fortwährend veränderte.“ >>>> Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen, § 295.
5
„Mir hilft der Geist! Auf einmal seh ich Rat
Und schreibe getrost: Im Anfang war die Tat!“
>>>> Goethe, Faust I, Studierzimmer.
6
Adorno/Horkheimer, >>>> Dialektik der Aufklärung: „Die mythologisierende Gleichsetzung der Ideen mit den Zahlen in Platons letzten Schriften spricht die Sehnsucht aller Entmythologisierung aus: die Zahl wurde zum Kanon der Aufklärung. Dieselben Gleichungen beherrschen die bürgerliche Gerechtigkeit und den Warenaustausch. (…) Die bürgerliche Gesellschaft ist beherrscht vom Äquivalent. Sie macht Ungleichnamiges komparabel, indem sie es auf abstrakte Größen reduziert.“ Begriff der Aufklärung, S.10/11, FFM 1971.
7
>>>> „Three quarks for Muster Mark”.
8
Auf die Problematik einer solch eurozentristischen Auslegung hat mich Renate Giacomuzzi aufmerksam gemacht. Ich lasse sie dennoch hier stehen, weil ihr Modellcharakter geeignet ist, die Situation angemessen zu veranschaulichen. Tatsächlich befinden sich auch islamische Länder der Dritten Welt n i c h t in einer Situation, die der unseres Mittelalters ohne weiteres vergleichbar wäre, schon gar nicht ist sie mit ihr zu identifizieren – und zwar aus den matrischen Gründen der realen Ungleichzeitigkeit und des Bewußtseins um sie.
9
Adorno/Horkheimer, DdA, a.a.O., S. 130.

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