9.2.08 20:19 – Sa – 21,8°C – sie, eine Apfelsine im Untergang

Erst blendend, als ich Terni in Richtung Narni auf der Via Flaminia verließ, aber nur kurz, dann war sie den bewaldeten Höhen, hinter denen sie verschwunden war, nur noch Aureole unter einem fast wolkenlosen Himmel, dann hinter Narni nach dem Bergauf im dritten Gang Richtung Amelia nur noch ihr gar nicht mehr blendendes intensives Rot. Und zu Hause dann wieder ließ ich erst recht eine Clementine in selber untergehen. (Vorher hatte es noch anders geklungen, aber ein PC-Absturz ließ alles, was ich geschrieben hatte, in ein Nimmerwiedersehen versinken, das Schreiben zu selbstvergessen, als daß ich an ein Speichern zwischendurch gedacht hätte). Ergebnis jedoch dieser Fahrt nach Terni: ich werde Montag oder Dienstag meine erste, „mein“ zu nennende Waschmaschine bekommen. Zwar hatte ich vorgehabt, auch mit niedrigen Regalen zurückzukommen, um die Wand hinter meinem Rücken abzudecken und handlicher zu machen für die Arbeit (die Wörterbücher liegen auf dem Boden herum oder auf dem Treppchen links neben mir (dies die wichtigen, immer zur Hand sein müssenden) oder stehen im Regal links an der Wand (das sind dann die für die besonderen Zwecke)). Aber ich fand nichts Vernünftiges. So daß ich mich frage, ob ich nicht doch morgen zu Ikea nach Rom fahren sollte. Nicht zuletzt auch wegen dem Sofa, daß ich heute auch suchte, aber nicht aussuchte. Die Frage der Farbe allein ist nicht entschieden. Ich schwanke zwischen rötlich (im Einklang mit den Ziegeln des Kamins) und schwarz. Aber Leder ist doch zu teuer. Auch wenn sie mir’s schenken wollen, das Sofa, die Ex-Schwägerinnen. Kurz, ich darf anfangen, mir unbedarft Gedanken über meine Wohnungseinrichtung zu machen, denn das Konto wies heute einen Saldo aus, der mehr als das Doppelte als gestern noch beträgt. Die dicke Rechnung von November. In diesem Monat wird dann wohl noch ihr, O’s, Scherflein dazukommen für meinen Anteil am vorigen Haus (abzüglich der Schulden). Denn gestern brachte ich ihr die Kopie des endlich schriftlich vom Gericht in Terni ergangenen Bescheids unserer Trennung. Sie sprach dabei das Thema hinsichtlich unserer weiteren Kontakte an und ließ anklingen, daß das bloß Formelle wohl etwas grau sei und wohl auch überflüssig. Ich blieb im Vagen und schloß ein Weiter der Kontakte nicht aus, sofern sie nicht forciert würden, sondern angesichts der geographischen Nähe einfach ein Normales werden könnten. Aber das war auch wieder so eine Lüge, mit der ich wie sonst mein „Nein“ kaschiere: Von der Schwierigkeit, nein zu sagen. Und von der Schwierigkeit zu begreifen, was zu begreifen ist. Jedenfalls stand sie ferne von mir, wieder einmal, ihr Frausein verborgen in den Verstecken unseres Fremdseins. Nunmehr. Und Mühe hatte ich heute, gewisse Zettel aus unserer Anfangszeit zu transkribieren, in denen alle Schwellen des Verstands durch eine ins Kindliche hinein regressierende Sprache weggefegt sind.

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