8.14 Uhr:
[Arbeitswohnung. Das >>>> Konzert von Lleida.]
Ich habe den Morgen bei der Familie verbracht, bin nicht wie sonst um halb fünf aufgestanden und hierhergeradelt, sondern erst dann aufgebrochen, als auch mein Junge, er zur Schule, fortmußte. Es war ziemlich spät, war bereits nach 24 Uhr, daß ich gestern heimkam, weil es Ewigkeiten dauerte, bis das Gepäck dawar. Freilich ist >>>> das Ende unserer Reise schnell erzählt; ich tu das in einem getrennten Beitrag, um Geschlossenheit zu simulieren, die so freilich n i c h t existiert (den Link füll ich, sowie der Text getippt ist): Denn es ist ja nun die Reportage für die Frankfurter Sonntagszeitung zu schreiben; ich möchte bis Donnerstag abgegeben haben, damit bis zum Redaktionsschluß am Samstag noch etwas, für alle Fälle, Korrekturzeit bleibt. Wahrscheinlich komme ich aber heute noch nicht zum Schreiben; hier ist einiges zu richten, auszupacken, Post durchzugehen usw. Zumal war ich abgefahren, ohne eine klärende Ordnung in der Arbeitswohnung herzustellen; bevor ich nun wieder in die Arbeit tauche, nutze ich die Unterbrechung der Heimkehr dazu. Wobei ich, wie jetzt, die wundervoll gewordene Lleida-Aufnahme über die große Anlage laufen lasse und einmal wieder erstaunt bin, was mein DAT-Gerätchen und die OKM-Mikrophone vermögen. Zugleich bedaure ich es, nicht auch vorgestern, in Madrid, mitgeschnitten zu haben: >>>> d i e s e n Schumann hätte ich wirklich gerne dokumentiert. Aber so ist das, wenn man sich von seinen Vorurteilen bestimmen läßt; hinterher hat man nahezu immer, und berechtigt, das Nachsehen.
Die dringendsten Aufgaben sind nun
1) die Konzertreportage der Spanientournee für die Sonntagszeitung;
2) die letzte Überarbeitung der BAMBERGER ELEGIEN für das Buch;
3) die Durchsicht der Korrekturfahnen des Stromboli/AEOLIA-Buches;
4) mein Beitrag für die ANNO-1900-Anthologie (immerhin eine Rahmenerzählung);
5) die Herstellung der druckfertigen Fassung meiner HEIDELBERGER VORLESUNGEN für ihre Buchform bei >>>> Manutius;
und
6) ist >>>> die WERKSTATT dringend wieder aufzunehmen.
Der Nachmittag wird weitgehend als Arbeitszeit entfallen, weil mein Junge erst zum Cellounterricht zu bringen und vorher das Cello von zuhause abzuholen ist, und weil ich ihn unmittelbar danach zum Judo-Training bringen muß. Das reißt in neu ansetzende Kontinuitäten immer ganz besonders. Ich muß mich außerdem um die externe Edirol-Soundcard kümmern, um meine Spanien-Aufnahmen auf den Computer überspielen und dann vor allem auch für die Musiker eine CD davon brennen zu können. Des weiteren ist ganz sicher mit dem Konzerthaus Berlin zu kommunizieren, sei es per Mail, sei es am Telefon. Überhaupt scheint das Gerede da ja recht groß zu sein; Burkhard Hilse sprach gegenüber dem Orchester nicht umsonst davon, daß mein Reisejournal, wie er wisse, höchst polarisiert diskutiert werde. Ein anderer Musiker steckte mir, daß die künstlerische Direktorin des Hauses, Frau Hoffmann, meine Arbeit n i c h t sonderlich schätze. Nun wird sie sicher ihre Gründe haben, aber genau auf die ist zu reagieren, wenn einer mein Naturell und den Kopf, das vor allem, voller Ideen für Konzepte hat. Man darf nicht unterschätzen, daß Vorbehalte auch der Ausdruck einer vielleicht sogar ganz zu recht empfundenen Konkurrenzempfindung sind. Dann sind die letzten Bilder, von gestern, zu formatieren und hinüberzumailen. Außerdem werde ich von sämtlichen Spanienbildern ebenfalls eine CD brennen, damit man sie beim Konzerthaus zur weiteren Verwendung zur Verfügung hat. Daneben sind dann noch Rechnungen zu schreiben usw. usf. – – So bleibt für Kunst heut unherzlich wenig Raum.
Guten Morgen, Leser. ANH ist zurück.