den tag mit packen, einkaufen, arbeiten und sport verbracht, und… mal wieder erlebt, was manche menschen (in diesem fall damen) unter körperlicher reinlichkeit verstehen. die eine dame, beringt und geschminkt fuhr sie die spinningstunde mit, ging direkt, so schweißtriefend wie sie war, unter die sonnenbank, die andere dame ging in dem gleichen körperlichen zustand in die sauna, aus der ich sie rausholte. punkt. es gab für mich kein anlaß zu einer diskussion. ich bat sie ruhig und höflich, daß studio zu verlassen, was sie dann, ohne zu duschen, auch tat. überhaupt könnte ich ein buch schreiben, über das, was so alles in den duschen und toiletten eines fitnessstudios angestellt wird. was mich immer wieder – auch nach diesen jahren – wundert, ist, in welchem zustand die toiletten hinterlassen werden. ich werde das nie begreifen.
vor jahren jobbte ich in einem lokal nebenbei, der chef hatte sich bereit erklärt, einen test in seinem lokal durchführen zu lassen. jeden abend stellte er schalen mit erdnüssen auf die tische und auf den tresen, diesen abend ohne löffel, man mußte die erdnüsse also mit den fingern aus der schale nehmen. kurz vor öffnung des lokals schmierte man in den damen- und herrentoiletten die drücker der spülkästen und der pippiboxen mit einer fluoreszierenden flüssigkeit ein, die aber wasserlöslich war, wenn sich jemand nach dem gang zur toilette wirklich die hände wusch, hatte er diese substanz nicht mehr an seinen fingern. nach drei stunden wurde das lokal verdunkelt, alle schalen mit ihren inhalten erstrahlten in eben diesem fluoreszierenden licht. die leute wuschen sich nicht die hände, und griffen dann mit den fingern in die erdnußschalen. auch habe ich oft genug erlebt, daß sich nach dem gang zur toilette lediglich die nase gepudert wird. allerdings muß auch ich zugeben, daß ich mir grundsätzlich auf öffentlichen toiletten nicht die hände wasche, meine hände sind nach dem reinigen meines geschlechts immer noch sauberer, als nach dem anfassen des wasserhahns. aber ich habe immer kleine tücher in meiner handtasche, mit denen ich meine hände säubere, es sei denn, ich finde einen wasserhahn, der mit einem bewegungsmelder versehen wasser gibt, wenn ich meine hand darunter halte. nach dem reinigen meiner hände öffne ich beim rausgehen die toilettentür mit dem ellenbogen. in den jahren meines jobbens habe ich einfach zuviel gesehen, deshalb traue ich keiner türklinke in öffentlichen gebäuden.
in unserer firma war es genau so schlimm. mein allerersten gang zur toilette werde ich nie vergessen. ich schaute mir das an und entschied mich dann, im stehen zu pinkeln… beine breit über die toilette gestellt, war aber umständlich, weil ich die hose und den string ausziehen musste, danach ging ich zum chef: „haben sie die toiletten schon gesehen?“… „ja, die herrentoiletten sehen genauso schlimm aus.“ „und?“… „was und?“ „macht die hausdame das nicht sauber?“ „die hat gesagt, daß geht nicht sauber zu machen.“ ich ging also noch mal hin, um mir das elend anzusehen, stellte außer den üblich täglichen toilettenablagerungen noch kalk und urinstein fest, kaufte am nachmittag ein paar dicke gummihandschuhe, die entsprechenden löser und reiniger und nahm das am nächsten morgen mit in die firma. „was wollen sie denn damit.“ „ich werde unserer hausdame zeigen, daß man die toiletten sauber machen kann, und wenn sie sich weigert, rufe ich heute noch bei unserem dienstleister an und verabrede, daß künftig eine andere dame kommen darf.“ gesagt, getan, die hausdame stand mit hochrot wütendem kopf daneben und schaute sich an, wie ich die eine toilette schrubbte. urinsteinlöser löst so ziemlich alles, es dauerte mit den entsprechenden einwirkzeiten eine stunde, dann hatte ich diese toilette sauber. für die hausdame brachte ich noch ein zweites paar gummihandschuhe mit, sie durfte dann die anderen toiletten und auch die pippiboxen reinigen. drei monate später allerdings hatte ich alle wc’s und pippiboxen austauschen lassen und den leuten beigebracht, daß sie nach dem gang zur toilette den daneben stehenden orangenreiniger in verbindung mit der toilettenbürste zu benutzen hatten. „künftig werden alle vier wochen die wc-bürsten ausgetauscht, und es werden nur noch wc-bürsten gekauft, mit denen man auch unter dem rand saubermachen kann.“
trotzdem ist es auch heute noch immer wieder ein mahnen. erst letzte woche holte ich mir die damen aus dem großraumbüro zusammen, alle durften sie nacheinander in diese toilette gehen, und sich das ansehen. „bis heute mittag sind die bremsspuren weg, außerdem kann man das fenster öffnen und das frischluftspray benutzen.“ es war allen peinlich, war mir im wahrsten sinne des wortes aber „scheißegal“, wiewohl mir die scheiße in dieser toilette ja nicht egal war.
ich werde das wirklich nie begreifen… warum macht ein mensch, der eine toilette benutzt, diese hinterher nicht sauber. im büro bin ich grinsender weise inzwischen als sogenannter „vielspüler“ bekannt. „die spült so oft, wenn sie auf toilette war“… ja, wenn ich doch mal nicht verhindern kann, daß nicht nur die blase, sondern auch der darm sich entleeren will, dann spüle ich tatsächlich das erste mal, sobald der „plumps“ ins wasser gefallen ist. und ich finde es witzig, daß die kolleginnen und kollegen es im büro für erzählens- und lästernswert erachten, daß ich eben feuchtes toilettenpapier benutze. wenn ich dann meinen kleinen hintern sauber habe, reinige und spüle ich die toilette so lange, bis ich das gefühl habe, daß sie wirklich wieder benutzt werden kann.
meistens kann ich diesen gang zur firmentoilette aber verhindern… morgens in aller regelmäßigkeit nach dem milchkaffee, außerdem ist es auf meinem klo viel gemütlicher, erstmal ist es meine toilette, dann duftet es grundsätzlich gut, und die versorgung mit büchern, katalogen und zeitschriften ist auch nicht zu verachten. warum liest der mensch eigentlich so gern auf dem klo?