in einer ausstellung mich gerade auf ein intensives gefühl beim betrachten einer überdimensional großen fotografie einlassen wollend, rührte sich mein handy: „ich möchte dich noch einmal sehen, deine unterlagen muss ich dir geben, und ein glas wein würde ich gern noch mit dir trinken.“ „18.00 uhr?, bei dir unten im büro, danach zum spanier?“. „ja.“
ich wusste, da war noch was offen. sehr sorgfältig zurechtgemacht trat ich ihm entgegen, mit offenem blick und gehobener stirn. „ich liebe deine art, deinen stolz zu tragen.“ „ich weiß.“ das folgende gespräch war mehr sachlicher natur, er bedankte sich für die zusammenarbeit, sagte mir auch, dass sich meine anwesenheit in der zusammenarbeit aller sehr positiv ausgewirkt hätte, und gab mir noch den hinweis, dass er mit einem freund in hamburg telefoniert hätte, der eine trainerin sucht. er bedauerte mein weggehen, dieses aber dann nur halbsachlich. „andererseits finde ich es gut, dann bekommt wenigstens keiner mit, wenn ich vor deiner tür stehe.“ „du willst mich besuchen?.“ „ja, das weißt du doch ganz genau“ „weiß ich das?“. er sah mich an, ganz ruhig, sein blick wurde dunkel und mir ganz anders, ich rührte mich nicht von der stelle, wagte kaum zu atmen, senkte aber nicht den blick. „du schließt nie die augen“ „ja“
ohne den blick von mir zu lassen, stand er auf, ging um den schreibtisch und blieb hinter mir stehen. „ich habe deine antwort in bezug auf den schlüsselanhänger nicht vergessen“… ich schwieg. für einen augenblick tat sich nichts. „ok“ dachte ich „wenn du i h m ausgewichen bist, weichst du ihm jetzt nicht aus. diesen gedanken hatte ich noch nicht ganz zu ende gedacht, als die berührung seiner lippen mich zu einer heftigen reaktion veranlasste, er hielt mich, und zwang mich, genau so sitzen zu bleiben. unbeirrt erkundeten seine lippen und seine zunge meinen nacken… nach dem zweiten biß ergab ich mich, er wusste genau, dass die schmerzen mich öffnen würden. kaum meine öffnung registriert, ergriff seine hand meinen hinterkopf, er drehte mich zu sich, wollte mich küssen, ich wich wieder aus, was ihn ja nur noch mehr aufbrachte. er schaffte es, und ich muss sagen, mir verging hören und sehen dabei, aus mir brach viel angestautes, er hatte mühe, mich im zaum zu halten. in der kurzen stille zwischen zwei schlachten sah er mich ganz ernst an: „weißt du, wie lange ich darauf schon warte?“…“du kennst mich doch garnicht“… „doch, jede deiner bewegungen spricht diese sprache, dein körper spricht diese sprache, du sprichst diese sprache.“ meine leise grinsende antwort „quatsch nicht so viel“ hatte definitv folgen. plötzlich klopfte jemand an die bürotür, was uns aus unserer situation rettete. „einen augenblick“… wir kamen nur schwer auseinander, schnell setzte ich mich in den sessel, ordnete gefühle, gedanken, das haar und versuchte, mich zu beruhigen. es wurde nur etwas abgegeben, die tür schloss sich wieder. seine schritte eben noch hörend legte sich seine hand mich berührend in meinen nacken. ich sagte nichts, er auch nicht… einen langen augenblick sagten wir beide nichts. ich wollte beginnen, da verschloss er mir mit seinem finger meinen mund: „nicht nachdenken und auch nicht aussprechen.“ ich saß immer noch im sessel, er hockte sich vor mich hin, nahm meine beiden hände in seine, spürte und sagte ganz ruhig: „dein weinglas sollte jetzt nicht zu voll sein.“ drüben beim spanier ließ ich mir tatsächlich nur ein halbes einschenken, ich zitterte immer noch. ein paar kollegen aus dem studio gesellten sich noch dazu. ich hielt es aber wie immer nicht lange aus, nach dem pflichterfüllten zeitrahmen verabschiedete ich mich mit der begründung von „viel arbeit, viel zu tun, packen, vorbereitungen….“ während ich das alles aufzählte, fühlte ich seinen ernsten, ruhenden blick, ich konnte es nicht wagen, ihn anzusehen, jeder der am tisch anwesenden hätte sofort bemerkt, was mit mir los war. „darf ich dich zu deinem auto bringen?“ lächelte er mich an und dann in die runde. es bemerkte tatsächlich niemand etwas. das auto stand gleich beim lokal, deshalb war es eine standesgemäße verabschiedung, wohl auch die blicke derer wissend, die durch die fensterscheibe beobachteten. „schau auf den kalender, in einer der nächsten vollmondnächte stehe ich vor deiner tür.“ „aber genau dann können wir nicht…“ „doch, genau dann… und außerdem hast du an einem von diesen vollmondtagen geburtstag, du glaubst doch wohl nicht, dass ich das vergessen habe.“ ich sah ihn an, erwiderte nichts, er kam noch einmal näher, nahm mich ungeachtet der blicke durch das fenster in den arm: „du wirst von mir an deinem geburtstag in dieser vollmondnacht das bekommen, was du dir schon lange wünschst.“ „woher willst d u denn wissen, was ich mir wünsche“ frotzelte ich, mich schon ziemlich schwach fühlend, es ihm aber nicht zeigend, zurück. ganz ruhig, mit einem eiskalten lächeln, und ruhigen augen antwortete er: „du wirst in dieser nacht die ausgefeilteste, zärtlich härteste tracht prügel bekommen, die dir jemals jemand verabreicht hat. ich liebe es, wie du deinen stolz trägst, und ich werde es lieben, zu sehen, wie du ihn ablegst.“ mich garnicht erst zu wort kommen lassend setzte er mich ins auto, schloss die tür, winkte noch mal und war im lokal verschwunden. und ich saß im auto wie gelähmt, zu sehr wirkte das, was er mir mit seinen worten allein schon verabreicht hatte.
vorhin kam noch eine sms: „um deine frage vorwegzunehmen, keine fesseln, ich weiß, dass du sie nicht verträgst. aber ich will, dass du mich darum bittest. sag mir, dass ich das mit dir tun soll, bitte mich darum.“
…. heller als die flamme, in die der nachtfalter fliegt (……..)