5.04 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Immer wieder überraschend die Texteinwürfe >>>> findeiss‘, quasi aus der Hinterhand ausgespielt… finde ich, aufgestanden kurz vor halb fünf, hergeradelt, der latte macchiato dampft bereits. Ich werd jetzt, nach einem Einwurf UF’s, der den Artikel für den >>>> FREITAG gestern durchgeschaut hat, noch ein zwei moderierende, erläuternde Sätze in den kleinen Aufsatz hineinschreiben, um nicht unnötig zu Unrecht zu provozieren, sie allerdings gelb unterlegen, da ich ohnedies schon über die Zeichenvorgabe hinausbin und der Redakteur entscheiden soll, ob man den Text um diese Sätze wieder kürzen muß. Dann trag ich auch das-ohne-Not.
Dann noch mal alles stilistisch, bzw. auch auf Verknappung durchgehen. Dafür sind zwei Stunden Zeit. Danach treff ich BH vom Konzerthausorchester, der heute morgen vor Schüler des >>>> Carl-Philipp-Emanuell-Bach-Gymnasiums Berlin eingeladen ist, für das >>>> das Konzerthausorchester eine Patenschaft übernommen hat, und mich bat, doch mitzukommen. Das wär dann schon um acht. Nach meiner Rückkehr geht’s noch mal an den FREITAG-Text, dann mail ich ihn raus und mach mich sofort an die erste Auswahl der ARGO-Texte für das ANDERSWELT-Themenheft der >>>> horen und ebenfalls daran, die >>>> HEIDELBERGER VORLESUNGEN für die Druckfassung vorzubereiten; auch das eilt ein wenig. Wegen des FREITAG-Artikels hab ich mir überlegt, daß ich nach seinem Erscheinen am Freitag dieser Woche (7.3.) diejenigen Teile meiner Überlegungen, die ich gestrichen habe und, vor allem, die einfach keinen Platz mehr hatten, als Ergänzung unbearbeitet in Die Dschungel mit einstellen werde. Ähnlich werde ich es mit der etwas längeren Fassung >>>> meines Konzerthausorchester-Texts für die Frankfurter Sonntagszeitung halten. Der gestern erschienene Artikel ist übrigens ziemlich gut plaziert, gleich neben einen der von mir sehr geschätzten >>>> Eleonore Büning über Hartmut Haenchens neuen Parsifal in Paris. Nur daß man „ANH ist Schriftsteller“ druntergeschrieben hat, kommt mir ein bißchen dämlich vor; das wissen die Sonntagszeitungsleser ja nun längst. Wahrscheinlich sollte etwas moderiert werden, daß ich die Ich-Form verwende, was immer noch ein kleines journalistisches Tabu ist, ähnlich wie mein erzählerischer Umgang mit wörtlicher Rede und überhaupt die gewählte Stilistik.
Guten Morgen. Ein längeres, etwas schwieriges Gespräch mit meinem achtjährigen Jungen über Durchhalten, Arbeits- (also Schul- und Sport)disziplin und über den Kampf beschloß den Abend gestern; er ging sehr betreten zu Bett, weil seine Eltern nicht nachgebig waren. Ich bin ziemlich autoritär, find ich. Aber zu recht.
Heut abend schau ich mir >>>> das an. Ist mir wichtiger als Kino, obwohl die Geliebte gemeint hat, daß ich mir „unbedingt!“ >>>> d a s ansehen müsse. Der Vorbehalt, den ich spüre, hat nichts damit zu tun, daß oder ob das ein wirklich guter Film ist; es geht mir um etwas anderes: Ich will mir nicht dauernd die Aufarbeitung einer US-Geschichte als Aufarbeitung einer eigenen vormachen lassen; die Geschichte der USA i s t nicht unsre.
14.04 Uhr:
[Nach tiefem Mittagsschlaf-]
Fertiggeworden mit dem FREITAG-Text, und vom Konzerthaus Berlin das Okay für meinen Portrait-Text bekommen; ein paar Eckdaten sollen noch einkopiert werden, dann war’s das.
Morgens, nach der Schule, ein gutes erhellendes Gespräch mit BH vom Orchestervorstand… ich meine k e i n e n BH… – Mann! (Muß mich sputen, hier etwas Ordnung schaffen, dann zur Musikschule, wo ich den Cello-Unterricht meines Jungen mitmachen will, den ich danach mit seinem lieben Freund L. zum Judo bringen muß. Aber etwa 16.20 Uhr werde ich noch etwas tun können, bevor’s dann ab zur Oper geht.