der rhythmus dieser ersten arbeitswoche nahm mich sehr ein, weil ich mich erst in ihm finden musste. sehr angenehme führungsetage würde ich sagen, wiewohl ich auch hier die chance bekomme, alles so zu implementieren, wie ich es für richtig erachte: „sie bekommen alle berechtigungen, die sie für nötig halten. alles, was ich möchte, ist, dass sie mir meinen rücken freihalten und zwischen den einzelnen terminen immer einen kleinen zeitraum. seit den monaten der übernahme dieses jobs bin ich sehr getrieben… und die damen, die bis jetzt im hintergrund waren, na ja…“ tatsächlich fand ich einen terminkalender vor, in dem fast nichts in ordnung war, ständige überschneidungen von terminen, andere häufig weder zu- noch abgesagt und in anderen prozessen abläufe, in die erst einmal eine struktur zu bringen ist, damit man sie überhaupt als einen zusammenhängenden prozess empfinden kann. er wird sich künftig um bestimmte dinge garnicht mehr kümmern, will seinen pc nur noch benutzen, um ein bereinigtes postfach vorzufinden, und sich die zahlen anzusehen, die ganzen im hintergrund existierenden prozesse wird er in meine hände geben. als erstes werde ich für sein wohlbefinden sorgen, statt den 2 litern kaffee wird auf 3 tassen pro tag umgestellt, dazu eine flasche wasser und eine kanne tee, aber keinen schwarzen, und bevor nicht das obst aufgegessen ist, gibt’s keine kekse. wer 12 stunden am schreibtisch sitzt, muss trinken… wenn er schon nicht vernünftig ißt. seine definition von „rücken freihalten“ bedeutet für mich, bis alle strukturen stimmig sind und ich mich eingearbeitet habe, erst einmal arbeitstägliche 10 stunden, auch freitags. da muss ich sehen, dass ich wenigstens meinen sport geregelt kriege und das einkaufen, ach ja zum friseur… am besten samstags. die zusammenarbeit mit der neuen kollegin, die diesen job seit fast 40 jahren macht, und in drei jahren in rente geht, wird nicht ganz so einfach werden. die position in der etage, die bis jetzt eine person innehatte, für die sie die ganzen jahre arbeitete, wurde aufgeteilt in zwei positionen, dass ist für alle kolleginnen und kollegen schwierig genug, aber für sie wohl besonders, weil sie nur noch für eine führungskraft zuständig ist, und eben auch nicht mehr für den ganzen bereich. diese drei jahre werde ich sehr diplomatisch sein müssen, ich stelle fest, dass sie nur sehr schwer abgeben kann, sie wird angst davor haben, dass man sie ihrer kompentenz berauben will. ich konnte das, glaube ich, sehr gut jetzt schon im vorfeld klären, dass ich nicht die absicht habe, ihr ihre position streitig zu machen. es sind kleine dinge, mit denen sie ihr territorium verteidigt… und wenn es nur die sorte des kaffees ist, die ich ihr sowieso nicht streitig mache, weil ich ihn überhaupt nicht trinke, weil er ekelhaft schmeckt, aber sie geht manchmal auch bis an den rand der illegalität, nur weil sie ihre pfründe gesichert sehen will. die bewirtungsfrage der ganzen meetings allerdings und die entsprechenden abläufe ließen mein haar zu berge stehen…. es wird sich ein weg finden, dass zu überdenken. tatsächlich sehe ich auch, dass sie völlig unstrukturiert arbeitet, ich höre auch, wie sie sich ständig darüber beklagt, dass sie so viele dinge auf dem schreibtisch hat, nie ihre arbeit schafft und deshalb so viele überstunden machen muss, aber ständig im flur steht und mit jemandem klönt. mit meinem chef ist das thema geklärt… ich arbeite so, wie ich es für richtig halte. wieder sehe ich hier, dass wenn die menschen so lange in ihrem job arbeiten, sie sich selbst nicht mehr wahrnehmen, ich hoffe, dass das bei mir nie der fall sein wird.
begleitend laboriere ich immer noch an der grippe herum, der rücken wird besser. so langsam kehrt ruhe ein… die tage über ostern werden es auch noch richten. ach ja… da hatte sich ja ein nächtlicher besuch angekündigt, und meine geschwister kündigten einen geburtstäglichen besuch an, trotz osterreiseverkehr und der angst meiner schwester, durch einen tunnel fahren zu müssen. der bruder meinte nur ganz trocken: „wir intubieren dir eine flasche sekt, du kriegst ohrenstöpsel und eine schlafmaske für die augen, dann siehst und hörst du nichts mehr.“ „überleg dir das gut, dann kotz ich dir ins auto.“
am 1. sonntag nach dem frühlingsvollmond ist ostern zu feiern, legte im jahre 325 das konzil von nizäa fest, deshalb ist ostern dieses jahr auch so früh. der 21. märz heute ist ein frühlingsvollmond, deshalb ist am sonntag ostersonntag.
„albae paschales“… im fränkischen kirchenlatein die bezeichnung für die osterwoche, die darauf zurückgeht, dass die neugetauften in den frühlingsgottesdiensten weiß (dominica in albis) gekleidet erschienen. die franken der frühchristlichen zeit verstanden die morgenröte als „albae“ und benannten es mit dem indogermanischen wort austro, diesem wort liegt das indogermanische ausos (morgenröte, ursprünglich licht) zugrunde.
in diesem sinne… schöne morgenröte und paul reichenbach wünsche ich gute besserung.