Der kapitale Markt
erinnert sich gern moralischer Maximen, wenn er sich entfesseln will.
Das Literarische Weblog, gegründet 2003/04 von den Fiktionären.<BR>Für Adrian Ranjit Singh v. Ribbentrop.
Der kapitale Markt
erinnert sich gern moralischer Maximen, wenn er sich entfesseln will.
…Und das Gefühl der Leere, welches aus dieser ‚Marktschreierei‘ aufsteigt,
rührt daher, dass die feilgebotene Ware längst verfault ist!
Verfault wie die Sprache. … „erinnern“ ist ein reflexives Verb, nach wie vor, auch wenn es niemand mehr weiß.
Fäulnis und Faulheit das könnte daran liegen, daß den meisten die räumliche bedeutung dieses verbs längst nicht mehr klar ist. ebenso wie die vorsilbe „er-“ keine bewußten benutzer ihrer allmählichkeit mehr findet, die es doch mit er-matten, er-schlaffen, aber auch er-reichen so leicht hätten.
ähnlich verhält es sich mit dem chronisch ausgegrenzen genitiv nach „gedenken“ und „vergessen“, der allerdings noch in der stehenden redewendung „sollst meiner bei gedenken“ fortlebt, welche ich aus dem westfälischen gebrauch kenne.
nun ja, die sprecher sind meist zu faul, über die sprache, die sie nutzen, nachzudenken. es gibt ja auch wichtigeres zu tun (auf dem wege, cyborg zu werden…)
Danke. für den Hinweis. 🙂