oh…. die neue kollegin hat bereits zwei mal versucht, mich auf’s glatteis zu führen. das zweite mal registrierte auch der chef, weil wir für zwei tage im gleichen raum arbeiten mußten, in welchen man uns umquartiert hatte, weil die büros ja immer noch renoviert werden. „wollen sie’s noch klären, oder darüber reden?“ „nein, ich laß das jetzt so stehen und schaue mir ihr verhalten eine weile an, um es besser einschätzen zu können, mir ist klar, dass sie angst hat, dass sie meinetwegen ihrer kompentenzen beraubt wird.“ „ich bewundere ihre geduld und ihre ruhe.“ meine innere ruhe war allerdings vorbei, als die neuen möbel heute angeliefert wurden. die einrichtung meines chefs wurde zuerst aufgebaut, ich sorgte – woran natürlich nicht gedacht worden war – durch einen anruf dafür, dass die edv heute auch noch umgestöpselt werden konnte. wie eine furie kam die kollegin in mein provisorisches büro: „den techniker hatte ich für meinen chef bestellt.“ „nein, ihrer ist längst im büro ihres chefs, und arbeitet.“ „so?… das muss ich jetzt aber erst mal kontrollieren.“ als die möbel dann aufgebaut wurden, wurde meine halsschlagader immer dicker, die beistellcontainer waren zu kurz, die beinchen dieser container hatten eine unmögliche farbe (ich bevorzuge grundsätzlich rollen unter diesen containern, damit man diese auch mal beiseite schieben kann), in dem container, in dem die edv installiert werden sollte, war die wichtige ausziehbare platte für die dockingstation zu kurz, diese hatte man auch noch zu unterst in den container geschraubt, auch wurden aussparungen in den böden für die dahinter laufenden kabel vergessen. die schränke wurden zuerst verkehrt aneinander geschraubt, auch das sah nur ich, und als dann der besprechungsstisch aufgestellt wurde, stand ich da: „und wo sind die stühle?“ „stühle?… sind keine bestellt.“ ich runter zum einkauf, die dame dort holte sich die unterlagen und bestätigte, dass stühle tatsächlich nur für einen chef bestellt waren. also ging ich zu meiner kollegin und versuchte diesen sachverhalt zu klären. die antwort ließ mich ganz ruhig werden: „ihr chef hat nicht gesagt, dass er welche haben will.“ „wie, sie machen die ganze planung für alle vier zimmer, bestellen alles, auch für ihren chef die stühle für seinen besprechungstisch und erwarten, dass der andere vorgesetzte ihnen sagt, dass er zu seinem besprechungstisch auch vier stühle haben will?“. sie blieb bei ihrer reaktion: „er hat nicht gesagt, dass er welche haben will“ „haben sie die unterlagen?“ „nein, dass müsste ich jetzt suchen, die zeit habe ich nicht.“ „gibt es prospekte oder einen katalog vom möbellieferanten?“. „ja, sie können zum einkauf gehen, die haben dort prospekte.“ die dame vom einkauf schüttelte den kopf: „frau xxxx hat alle unterlagen von uns komplett nach oben bekommen, die planung, die angebote, die auftragsbestätigungen, ich möchte ihnen sagen, dass ich mich schon darüber wunderte, dass für herrn xxxx keine stühle bestellt wurden, aber ich traute mich nicht, noch einmal nachzufragen.“ „bei herrn xxxx hätten sie durchaus nachfragen können.“ „nein, das ging auch nicht, da hätte ich ärger mit ihrer kollegin bekommen.“ mit einem sprechendem blick gab sie mir die unterlagen, innerhalb von 2 minuten war nicht nur geklärt, welche stühle mein chef haben wollte, sie wurden auch gleich bestellt.
über solche antworten ärgere ich mich grün und blau, da stehe ich dann und bin völlig fassungslos: „er hat nicht gesagt, dass er welche haben will.“ woran liegt das nur, dass solche reaktionen kommen. überhaupt verstehe ich so einiges nicht. ich habe heute meine ganzen kartons selbst ausgeräumt, sortiert und die schränke in meinem büro, kaum, dass sie standen, selbst eingeräumt, auch die vorher notwendige reinigung des innenlebens der schränke machte ich selbst. meine kollegin: „dafür haben wir die putzfrauen… dafür haben wir das umzugsunternehmen, ich räume das doch nicht selbst in die schränke, und die edv schließt mir ein techniker an.“ meine güte, dass sind ein paar kabelchen und steckerchen, an jedem rechner kann man heute sehen, wo was hingesteckt werden soll, dass ist doch nicht so schwierig.
ich stelle den anspruch an mich, jeden menschen so zu verbraten wie er ist, und ich frage mich immer, warum er wie in welchen situationen reagiert… in der kantine heute mittag allerdings ging mir auch die hutschnur hoch. ich setzte mich einfach an einen tisch, der mit vielen kollegen dann immer voller wurde… als dann der nächste mann an diesem tisch stand, ahnte ich, dass ich mich an einen stammtisch einer abteilung gesetzt hatte. ich stellte mich kurz vor, entschuldigte mich und wollte mein tablett nehmen: „wie heißen sie?“ ich sagte meinen namen noch einmal: „nein, nein… selbstverständlich können sie hier sitzen bleiben, sie sind ja erst seit zwei wochen da, dass konnten sie also nicht wissen.“ mit einer kopfbewegung deutete er seinen beiden kollegen an, sie sollten sich an den nachbartisch setzen. gut, sie taten das zwar, aber ich bemerkte schon, dass es ihnen nicht so recht war. danach kam meine kollegin und setzte sich mir gegenüber auf den freigehaltenen platz, mit einem einzig lauten kommentar: „da weiß ich jetzt aber nicht, wer das alles ist, und von welcher abteilung.“ sie sagte es in der tat so laut, dass einigen herren das essen im hals stecken blieb. „die herren sind von der it-abteilung, ich kann sie ihnen gern vorstellen.“ „so, wissen sie das schon?, das habe ich mir fast gedacht, so laufen ja nur die it-fuzzis durch die gegend.“ ich fragte sie ganz höflich: „möchten sie sich an einen anderen tisch setzen?“ „das wollte ich ihnen auch gerade vorschlagen.“ wir standen auf, nahmen unsere tabletts… der kollege, der neben mir saß, grinste mich an: „schade eigentlich.“ ich versuchte dann das gespräch noch einmal auf die sitatuion zu bringen, sie verweigerte sich aber eines dialogs: „ich setze mich nicht neben werker oder techniker.“ „ihnen ist schon klar, dass ihr chef mal als techniker angefangen hat, und, dass jeder dipl.ing ein techniker ist?, dass diese leute unsere produkte entwickeln, wovon wir schließlich leben, ich habe kein problem damit, mich neben eine mannschaft zu setzen, die die werksarbeit macht.“ da sagt die dame doch tatsächlich zu mir: „haben sie werksarbeit oder drecksarbeit gesagt?“ „ich sagte werksarbeit, jeder hier in diesem unternehmen trägt dazu bei, dass wir alle unser gehalt beziehen.“ sie antwortete nicht mehr, sah an mir vorbei aus dem fenster. meine folgende reaktion konnte ich mir nicht verkneifen: „die damenbinde in der toilette war doch vorhin von ihnen, sie waren vor mir auf der toilette, wieso gibt es eigentlich keine behälter zum entsorgen der ob’s oder binden?“ sie erstarrte… sah mich an, wurde knallrot … „solche behälter hatten wir noch nie, wenn sie das tun möchten, können sie sie ja besorgen.“
diese meine kollegin gehört zu den damen, die sich nach dem gang zur toilette die nase pudern, und sich auch nicht um den zustand des toilettenbeckens kümmern.
mir selbst macht meine arbeit viel freude, ich konnte einige vorschläge einbringen, die mein chef sehr gut fand, er hatte auch ein problem mit dem archivieren von emails, weil er eben auch im offlinezustand des rechners nicht nur auf diese, sondern auch auf die ganzen anhänge zugreifen möchte, der posteingang aber in der speicherkapazität begrenzt ist. ich konnte das sehr schnell mit unserem it-service klären, die lösung ist für beide seiten sehr zufriedenstellend. insgesamt müssen die ganzen abläufe in dieser oberen etage neu konzipiert werden, was ich sehr gern auf den weg bringen werde… auch gegen die kollegin, diplomatisch zwar, aber ich werde das tun.
aber auch hier stelle ich mir wieder die frage, wieso merken so viele menschen irgendwann nicht mehr, wie sie sich verhalten. ansonsten bin ich im augenblick abends doch ziemlich groggy, wenn die täglichen büroarbeitsstunden sich dann immer wieder auf elf oder zwölf summieren, wird es auch mit meiner energie eng, abends dann noch unterricht in englisch, entweder über die lernplattform, oder in form der täglich per mail geschickten aufgabenanforderung, die am gleichen abend noch zu lösen ist. der sport richtet es wieder, nichts tut nach einem so langen arbeitstag so gut, wie ein 10 kilometerlauf. irgendwie bin ich froh, wenn ich es schaffe, abends noch eigenen schreibkram zu erledigen oder dringendes einzukaufen, dass lebensmittelgeschäft gegenüber ist bis 22.00 uhr geöffnet. wenn ich im bett dann noch ein buch zur hand nehme, schlafe ich buchstabenwendend ein… sofort.