Die Dschungel. Anderswelt.

Scheint, daß wieder mal Berlusconi dran ist. Gewünscht habe ich ihn mir nicht. Aber ohne TV merke ich ihn gar nicht mal so. Regierungen sind im Grunde nur noch Fernseh-Regierungen. Aber meine sehr diffuse Egal-Haltung erstreckt sich auch auf das. „Heiraten Sie einen Millionär, etwa meinen Sohn“, las ich vor einiger Zeit, daß er, B., im TV dies einer Arbeitslosen gesagt hätte. Es lebe die Schnodderigkeit! Und das gefällt. Nichts anderes. – Heute die übliche Angespanntheit wegen der Arbeit, aber ohne daß ich ins Schwitzen kam. Morgen also Rom. Verbummeln werde ich den Tag nicht können, eine längere Arbeit ist voranzutreiben. Längere Arbeiten sind überhaupt hinterhältiger, sie stehen dann plötzlich ein paar Tage vor der Abgabe wie ein Riesenberg vor einem. Dann wird’s hart. Das Klein-Klein ist mir doch lieber. Ex und hopp! – (Es gab eine Unterbrechung: Unverhofftes Telefonat mit einer Sizilianerin in Viterbo, wobei ich aufgrund ihrer Aussprache (arbeitshalber hatte ich heute auch noch den Kontrast einer weiblichen Stimme aus der Poebene) zwar richtig lag mit Süditalien, aber da ich sonst keine Sizilianer kenne (ja doch, den einen Apotheker in Rom, den ich aber doch zu selten sehe), negierte ich das Sikulische und wurde ihrerseits eines besseren belehrt… hm… – etwas unmelodiös, hölzern fast schon, die Vokale wie gestempelt (ähnlich sprechen auch die Sarden (die ihre eigene Sprache haben) ihr Italienisch: wie angelernt in einer irgendwie hyperkorrekten Art) – Ex und hopp! Vielleicht, vielleicht auch nicht. Keine Ahnung im Moment. Nüchtern vorerst. Ich.) – Demà – schrieb ich auf katalanisch, als ich T. meine Rückkunft aus Berlin ankündigte, und manchmal zitierte ich O. gegenüber die Schlußworte aus „Via col vento“ (Vom Winde verweht): „Domani è un altro giorno“.