bei der suche nach einer meiner damaligen zigarettensorten, stieß ich auf eine website einer firma, die eine elektronische zigarette herstellt. ich konnte kaum glauben was ich da las, eine elektronische zigarette, gänzlich ganz ohne tabak, lediglich nikotin in einer kleinen kapsel, dessen gewünschte stärke eingestellt werden kann, diese in einer nachgeformten kunststoffzigarette mit einem mundstück, an dem gezogen – eben nur das nikotin aus der kapsel, die man so aber nicht sieht – werden kann. „also werden wir irgendwann unsere sexualität doch nur noch mit automaten ausleben“ dachte ich. gibt es irgendwann auch nur noch elektronisch erzeugte nahrung?, kann man den elektronisch erzeugten geschmack von kartoffeln genießen?… was ist mit reinbeißen, durchkauen, geschweige denn mit runterschlucken, sie zusammen mit spiegeleiern braten, oder werden wir diesen bratkartoffelspiegeleischinkengeschmack dann auch elektronisch genießen. nur, in was beiße ich dann rein? elektronische zigaretten dürften in gaststätten und restaurants doch geraucht werden, oder?, wiewohl man ja dann nicht mehr von rauchen sprechen kann, weil der rauch ja eben fehlt. vielleicht gibt es restaurants ja irgendwann nur noch auf sogenannten „holo-decks“, zu diesen würden dann auch die elektronischen zigaretten passen. grundsätzlich würde ich diese gern einmal in einem realen restaurant testen… und grinsender weise reaktionen erhoffen.
meine nachbarin fragte mich gestern, ob ich etwas orientalisches gekocht hätte: „nöööö“ grinste ich. früher kamen immer solche fragen: „welche räucherstäbchen brennst du denn ab?… das riecht aber gut, was ist denn das?“ ich bin froh, dass es diese zigarette immer noch gibt, gestern war ich hier in einem wirklich großen tabakgeschäft, der inhaber lächelte, als ich nach der marke fragte. „die wird selten geraucht, ist auch hier in deutschland nicht so bekannt.“ „in indonesien schon“ „ja, das müssen sie mir nicht sagen“ lächelte er wieder. „was wissen sie denn über die zigarette?“ mein wissensstand wurde mit einer schachtel belohnt: „naturalrabatt, im wahrsten sinne des wortes.“ für meinen „normalen“ bedarf kaufte ich mir noch meine lieblingsmarke, eine französische. für meinen bruder nahm ich noch zwei sehr gute zigarren mit und für meine schwester ein zigarettenetui mit einem passenden kleinen handascher. diese nelkenzigarette rauche ich nicht ständig, ich rauch ja auch nicht kette… ich gönne sie mir in eigenen kleinen momenten – allerdings nicht zum wiskey – und genieße. ich mag diesen geschmack, den geruch, auch das knistern klingt sehr eigen, sie ist auch nicht so schnell aufgeraucht wie eine normale zigarette. meine großmutter lebte vor dem krieg einige jahre auf java, sie brachte diese zigarette mit, sie waren aber in den 60zigern und 70zigern nur schwerlich zu besorgen. ich staunte schon damals über das dunkelbraune papier, heute gibt es auch eine „black-version“. oft habe ich über die jahre meiner großmutter auf java nachgedacht, von dort brachte sie auch ihr gefühl für mutter erde und ihr wissen mit, welches sie mich lehrte. wäre sie damals dort geblieben, gäbe es uns alle nicht, es sind immer die sekunden, die die jahre des lebens entscheiden.