Ambivalenz des Begehrens. An Diotima (2).

(…) NUR: Menschen sind nicht eindeutig, Lebenssituationen sind nicht eindeutig, Schicksale sind nicht eindeutig. Wir stehen alle bis zu den Knien in der Ambivalenz und können nur waten. Ob man es wahrhaben mag oder nicht. Selbst die Begehren sind widersprüchlich, und das oft prinzipiell. Wobei die Begehren noch als erfüllte ein Leiden sein können, schon gar als unerfüllte oder unerfüllbare, und als solche, auf die man verzichtet, sowieso.
Genau aber dies ist der tiefe Leuchtgrund für Kunst, nicht ein Begehren selbst, nicht ein Glaube oder eine Überzeugung, eine Vision oder Inspiration, schon gar nicht eine gute Absicht: sondern diese unauflösbare, ständig wirkende Ambivalenz, in der wir leben. Der gibt die Kunst ihren bitteren oder ergriffenen oder wehen Ausdruck, indem sie an den Begehren – festhält.

6 thoughts on “Ambivalenz des Begehrens. An Diotima (2).

  1. Wenn Sie diese Korrespondenz an mich geschrieben hätten, hätte ich so geantwortet: “… ja, und dieses Leuchten steht dann da als unverrückbare Größe, sie wird das Leitmotiv.”

  2. an ANH haben Sie hoffentlich vorgestern nacht die dokumentation über Ottmar Suitner, den grandiosen österreichischen Dirigenten, die sein Sohn über ihn angefertigt hat, gesehen?
    Dieser Mann, sein Leben, sein Werk haben mich sehr ergriffen, vielleicht hätte er es sie auch?- (er es sie?)
    Ich könnte mir das durchaus vorstellen und möchte Ihnen nahelegen:
    Wenn Sie es verpasst haben, unternehmen sie etwas dagegen!
    wohlwollend,
    f.

    :ZDF, Montag, 02.06., Dokumentation, 23:55 – 01:35 Uhr. 100% Leben Nach der Musik:

    1. @feelia. Zu Ottmar Suitner. Nein, ich habe diese Dokumentation nicht gesehen – was zum einen daran liegt, daß das Fernsehen mir ausschließlich zur Stillung meiner jungenhaftesten Action-Begehrnisse dient; kurz: ich mag in diesem Medium das Geballere. Sähe ich Fernsehen am Laptop, wäre das etwas anderes; da liegen immer Zettel und Stift parat; überhaupt will ich Filme anhalten können, um mir Notizen zu machen. Ich bin das Vorzeigeexemplar eines Videotheken-Nutzers. Selbst ins Kino gehe ich nur noch mit meinem Jungen, denn “ernste” Filme gehören in den Kopf – und dem ist der Laptop am nächsten, näher sogar als das Buch.

      Aber ich sähe diese Dokumentation selbstverständlich gerne, zumal mir Suitner nur dem Namen nach bekannt ist. Bloß: Wie komm ich da jetzt ran?

      Ist einer Ihrer Gedanken >>>> dem nähergetreten, meinethalben auch distanziert?

    2. an ANH ich werde schreiben, wenn ich weiß wie. ich habe mich umgesehen, wirklich, ich habe hierhin und dorthin nach einem hinweis gesucht, wie ich vorzugehen habe, aber nichts gefunden, was mit weiterhilft, also hoffe ich diesbezüglich auf ein zeichen, von ihnen.
      ich mache mich einmal schlau, wie sie in den genuss der dokumentation zuhause vor Ihrem Laptop kommen können und werde mich dann mit den nötigen informationen wieder an Sie wenden.
      d´accord?

    3. @Feelia. Vorzeichen. Für was brauchten Sie das Zeichen? Für ein Vorzeichen? Oder ist es eine technische Frage? Diese läßt sich einfach beantworten: Ich muß Sie lediglich als Contributorin freischalten. Wenn Sie Näheres wissen möchten, dann nutzen Sie bitte >>>> das Kontaktformular auf der fiktionären Homepage; ich stelle meine Email-Adresse für aus Ihnen sicher verständlichen Gründen hier nicht ein.

      A part cela complètement d’accord.

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