Aragon im frühen Sommer.

Manchmal stöckeln junge Frauen wie Gazellen
durch die Steppe der meiner Stadt; von den grazilen Füßen
sind die Waden ganz gestreckt, und in dem süßen Lachen
das in den hellen Blicken steckt, den fast virilen, schnellen

die sie werfen, sind kühle Willen zu vermuten
die ihre eignen Gründe noch nicht kennen,
doch präsentieren, was man hat – so brennen
sie im Schritt und fluten vor Erwachen.

Sie rufen nach den Weidenruten,
scherzend, doch beim Swährend sie schlendern,
um nicht zu zeigen, wie sie schon bluten.

Sie suchen, stolz und eingehakt,
den Löwen an den Straßenrändern,
der ‘s riecht und sie zu schlagen wagt.

38 thoughts on “Aragon im frühen Sommer.

  1. Das ist ein schönes Gedicht. Finde ich, obwohl ich nicht mehr so jung bin und wahrscheinlich genau so wenig gemeint bin. Es ändert sich aber nichts, wenn man älter wird, oder nur wenig.

    1. @Diotima. Es wäre schön, wenn Sie sich für Die Dschungel bei twoday registrieren ließen, auch falls Sie – verständlicherweise – etwas gegen das Wort haben sollten. Die Prozedur ist nicht umständlich. Ich muß nämlich manchmal, wenn wieder >>>> zu sehr mit Schlamm geworfen wird, die Kommentarfunktion für nicht registrierte Leser sperren, hätte Sie aber gerne Der Dschungel erhalten.

    2. @knotscher95. Ich finde S i e ein wenig anmaßend gegenüber dieser neuen Kommentatorin, ja Sie sind irrational ausfallend gewesen, auch wenn Sie das mit der Geriatrie jetzt wieder gelöscht haben. Leider hab ich’s nicht gleich gesehen und gespeichert. Aber mit welchem Recht verletzen Sie?

    3. gute frage.
      vielleicht gibt es aber auch deshalb die löschfunktion.
      derer ich mich bediente.
      warum soll ich ausfallend werden ?
      richtig.
      hab eh noch was zu tun.
      löschten sie ihre frage nach meinem rest, lösch ich meine 2 kommentare hier.
      ganz einfach.
      die frage allerdings nach dem recht grundsätzlich, hm.
      schwierige frage.
      gute frage.

    4. @Diotima. Das verstehe ich. Aber auch ich will keinen anderen Namen mehr >>>> dafür einsetzen. Weshalb soll es nicht mehrere Diotimen geben, wenn es doch mehrere Juttas und Hildegards gibt, sogar solche von Bingen. Außerdem gehört es zu einem Stilmittel Der Dschungel insgesamt, daß wir irren.

      Der html-Code für Links lautet: ECKIGE KLAMMER AUF a href=”http://LINK-URL” ECKIGE KLAMMER ZU Name des Links ECKIGE KLAMMER AUF /a ECKIGE KLAMMER ZU. Kein Leerzeichen je hinter < und vor >. Und Sie müssen die Links hier kennzeichnen, weil mein Webmaster die automatische Kennzeichnung (Hervorhebung) ausgeschaltet hat.

    5. Lieber A. Herbst –

      @ maskieren …

      ich betrachte eine selbstkorrektur ( lösch- oder umschreibevorgängigkeit )
      absolut nicht als maskerade.
      Man hat falsche zuordnungen gemacht,diese erkannt und
      nimmt sie zurück.
      Man hat sich getäuscht & dies durfte einem selbst auffallen.
      Ansonsten werd ich mir mal was genauer überlegen wenn ich wieder poste.

    6. @Diotima. Männer. Sie identifizieren sich, ist mein Eindruck. Ich kann das verstehen. Fast alle Gedichte von Herbst lösen bei mir so etwas aus. Sie fassen in einen ,anchmal mitten hinein. Aber eigentlich erfährt man in den Dschungeln viel weniger über sich selbst oder Frauen im allgemeinen, das wissen wir selbst alles viel besser. Aber man erfährt hier erstaunlich viel über Männer. Direkt in den Zeilen und oft zwischen ihnen. Ich bin immer wieder über die Ehrlichkeit frappiert, die hier herrscht. Deshalb sind diese Seiten für mich so etwas wie ein Muss, dem ich sehr gerne nachkomme, obwohl ich mich ebenso oft auch oft ärgere.

    7. Widerspruch. @Burger und Diotima. Diese Texte fassen in eine rein, das stimmt. Angenehm kann ich das aber so wenig finden wie dieses “in eine rein”. Ein Muss ist das hier aber nur deshalb, weil man hier ganz genau sehen kann, wovor man sich schützen muss. Denn natürlich stimmt das, was du schreibst, dass das hier erstaunlich ehrlich ist. Ich finde es aber skandalös ehrlich. Natürlich hast du recht, und wir wissen selbst am besten über uns Bescheid, aber Herbst schreibt das da über die Frauen nicht für Frauen, sondern für Männer. Da liegt der Skandal. Er bestätigt das alles. Das Problem sind doch nicht die Prols, sondern dieser feinsinnig getarnte Machismo, wie ihn Intellektuelle vom Schlag (!) Herbsts völlig unverbrämt weiterverbreiten und erhalten können. Allein, dass hier überhaupt noch ernsthaft über Pornographie gesprochen wird, finde ich einen ungeheuerlichen Rückfall in eine Männergesellschaft von vorvorgestern. Pornographie gehört verboten, ganz einfach, weil sie Frauen ausnutzt und als Objekte ausstellt, oft mit gewaltfundamentierten oder tatsächlich gewalttätigen Mitteln. Weshalb widmet Herbst wohl so viel Aufmerksamkeit den frauenverachtendsten Gesellschaften überhaupt, die sich nämlich im Orient finden. Für Frauen fortschrittliche Gesellschaften wie Amerika lehnt er dagegen ab. Wahrscheinlich, weil man sein Machogehabe da sofort anzeigen und wohl auch mit hohen Strafen oder völliger Ausgrenzung verurteilen würde.
      Ja, man muss diese Seiten lesen als Frau. Aber um zu wissen, wo der Feind steht.
      So. Und jetzt darf er mich gern in seinen lächerlichen Anti-Herbst tun.

    8. “Allein, dass hier überhaupt noch ernsthaft über Pornographie gesprochen wird,…”
      “Pornographie gehört verboten, ganz einfach,..”
      “Für Frauen fortschrittliche Gesellschaften wie Amerika lehnt er dagegen ab…”

      Jetzt stockt mir wirklich der Atem! Ich kann das gar nicht kommentieren. Allein, wenn ich bedenke, daß Menschen, die so etwas von sich geben, wahrscheinlich in Masse herumlaufen, wird mir Angst, um ehrlich zu sein.

    9. Enorm, wie jetzt die Zähler laufen!

      @Anne
      Was anderes, wenn nicht darüber sprechen?
      Wirklich in jeglicher Form verbieten?
      Dann zensieren Sie auch etwas von sich weg.

    10. @Anne (anonym) …finde ich einen ungeheuerlichen Rückfall in eine Männergesellschaft von vorvorgestern.
      …Ja, man muss diese Seiten lesen als Frau. Aber um zu wissen, wo der Feind steht….

      Vorvorgestern, das war Wilhelm II.
      Gestern das waren Freisler und Wyschinski.
      Allesamt Feindkenner, wie sie werte Dame.

    11. @Anne (anonym)
      Was ist passiert in Ihrem Leben, dass Sie als Frau so denken und schreiben, aber vor allen Dingen, so fühlen… sich selbst. Ihre Aussagen könnte ich noch nicht einmal als Individualfeminismus bezeichnen. Ich bin schockiert, aber auch im Hintergrund sehr traurig. Da trägt nicht nur ein Hauch von Misandrie Ihren Atem.

    12. @albannikolaiherbst Ich habe jetzt mehrfach versucht, mich zu registrieren und bekomme jedesmal die Meldung, dass der Name “Diotima” schon vergeben ist. Einen anderen Namen will ich aber nicht nehmen. So wichtig ist das auch nicht. Eigentlich bin ich auch nur wegen Malos hier, als ich mitbekommen habe, dass er —-> sowas öffentlich macht. Ich bin vielleicht devot, aber mit Sicherheit nicht dumm und kann durchaus mit gleicher Münze heimzahlen. Selbstverständlich in einer anderen Währung.

    13. Liebe Anne, weshalb sollte ich? Anders als andere finde ich >>>> Ihre Position klar argumentiert und einsichtig. Und es handelt sich ganz sicher nicht um einen „Individualfeminismus“, sondern Ihre Einlassung steht in einer sehr zeitgenössischen Tradition, von >>>> Alice Schwarzers, die ich sehr schätze, Anti-Porno-Kampagne bis zu >>>> Iris Radisch, die ich weniger schätze – es sei denn, sie schreibt über Philippe Soupault. Ist ja eine glänzende Essayistin, die Frau, wenn ihr nicht der innere Adorno durchgeht. Aber die Klagen haben a u c h recht, wohlgemerkt: nicht nur, aber auch. Es ist nämlich mit der Pornographie ein bißchen wie mit den Pyramiden: die wurden unter, kann man nach heutiger Moral sagen, verbrecherischen Umständen errichtet, aber wir sind dennoch froh, daß es sie gibt; sie machen einen Teil unserer Kultur aus und haben sogar Signalcharakter für sie. Imgrunde gilt auch hier Benjamins Satz, daß es kein Zeugnis der Kultur gebe, das nicht zugleich ein Zeugnis der Barbarei sei. Auf solche >>>> hoch ambivalenten Zusammenhänge werfe ich immer wieder mein Auge. Dabei würde ich niemals bestreiten, daß es Porno-Produktionen gibt, die das Menschenrecht vor allem der Darstellerinnen mit Füßen treten. Ja, gibt es. Das sagt aber immer noch so wenig gegen Pornographie aus wie die Realpolitik der Kirchen über den von ihnen vertretenen Glauben.
      Es ist definitiv falsch, daß nur Männer von Pornofilmen erregt werden und daß Pornofilme nur für Männer gedreht sind. Ich habe eine ganze Reihe von Frauen kennengelernt, die Wollust aus solchen Filmen bezogen haben, wenngleich meiner Erfahrung nach Frauen mehr auf Gerüche, die der Film nicht anheimstellen kann, reagieren als Männer, mehr auf Gesten, mehr auf vor allem Stimme und Ausdruck. Frauen schließen auch signifikant öfter die Augen beim Akt, als Männer das tun, die nahezu immer s e h e n wollen. Hier mag ein genetischer Unterschied vorliegen, es mag auch, im Sinne der Gender-Diskussionen, sozialisiertes Verhalten sein. Doch gibt es gerade im extremen hardcore-Bereich vor allem lesbophile Filme, deren entgrenzende Härte von keinem „Männerfilm“ auch nur ungefähr erreicht wird; tun Sie sich nur etwas um im Netz, Sie werden da ausgesprochen schnell fündig. Außerdem gibt es tatsächlich Frauen, die aus ihrer (vorübergehenden!) Verdinglichung Lust ziehen; das fällt unter das, was ich immer wieder in meinen Überlegungen zur Perversion ins Zentrum rücke. Nun können Sie sagen: die armen Frauen, sie inszenieren ihre Unterdrückung auch noch mit! Daran ist etwas. Zugleich haben sie aber de facto so eine Lust, die sie ohne diese Inszenierung n i c h t hätten. Ohne die Inszenierung hätten sie höchstwahrscheinlich n u r noch das Trauma und seinen Schmerz, und zwar bis an ihr Ende. Das können Sie nicht ernsthaft wollen. Ist es nicht menschlicher, die Inszenierung dann eben mitzuspielen, vor allem dann, wenn sich – auf freiwilliger Basis, selbstverständlich; jede Form der Vergewaltigung und Überhebung würde auch ich ablehnen, und zwar uneingeschränkt – entsprechende Pendents finden?
      Schließlich noch: Daß ich einen gewissen Machismos pflege und gern an mir habe, ist bekannt; die meisten Frauen, die ich kenne, haben ihn ebenfalls gern, und Frauen, die ihn nicht mögen, dränge ich ihn gewiß nicht auf. Daß mein Machismo mit einer Art von Vergeistigung einhergeht, liegt schlicht an meinen Prägungen und meinen Leidenschaften, die zwar immer aufs Sexuelle/Erotische zurückzuerden sind, aber doch vor allem gleichzeitig Kultur-Begeisterungen sind. Ich will zu diesem Machismo tatsächlich stehen, zumal er, >>>> wie ich schon der Hundertköpfigen schrieb, durchaus nicht gegen Frauenrechte eintritt; eher im Gegenteil. Ich will aber auch dazu stehen, maßgeblich, und zwar seit ungefähr meinem 14. Lebensjahr, durch Pornographie geprägt worden zu sein; für viele meiner Überlegungen ist sie Anlaß und Auslöser gewesen und wird das auch bleiben. Weshalb sollte ich darüber schweigen? (Meine Faszination ist so groß, daß ich allen Ernstes immer mal wieder überlegt habe, an Pornofilmen mitzuwirken; ich tue das heute meiner Familie wegen nicht; reizvoll bleibt die Idee allemal, auch wenn ich selbstverständlich keine Ahnung habe, ob ich den dort gestellten körperlichen Anforderungen überhaupt gewachsen wäre – zumal unter solch technischen Bedingungen, die einem dauernd Kameras und Lampen unter die Hoden schieben).
      Ich finde übrigens, daß „das Problem des Machismo“ d o c h bei den „Prols“ liegt, weil Frauen mit denen nämlich nicht sprechen können, und weil es zur Intellektualität maßgeblich gehört, von tatsächlichen Übergriffen stolz zurückzutreten.

    14. @ Anne Ich bin so eine Frau. Kann ja sein, dass ich ne Macke habe. Und du hast bestimmt recht, dass —–> sowas nicht richtig ist, aber was ist schon richtig? Wenn man immer das täte, was richtig ist, immer aufpassen müsste, Diätplan, keinen Alkohol trinken, den Nachbarn nicht stören, nicht bei Rot über die Ampel gehen, ja Herrgott wie würden wir denn dann leben? Und ich habe diese Lust. Es ist wirklich geil, vor einem Mann zu stehen und zu wissen, dass der einen anfassen kann wo er will und wie er will. Er muss es können, das ist alles. Man muss das Vertrauen haben. Ich verstehe auch Frauen, die Pornos drehen, wenn sie diese Lust haben. Ich habe die selber fast ständig und kann dann nicht arbeiten. Als ich in der Klitorisvorhaut noch das Piercing hatte, bin ich fast verrückt geworden, jetzt bin ich heilfroh, dass es wieder weg ist. Aber das Bedürfnis kommt trotzdem immer wieder. Soll ich Tabletten dagegen nehmen? Soll ich zum Psychologen? Was würdest du mir raten? Wenn ich das selber einfädele und ein Typ da ist, dem ich vertrauen kann, warum soll ich dann verzichten? Aber so ein Typ muss ein Macho sein, sonst geht das gar nicht. Das heißt doch nicht, dass ich gegen Frauenrechte bin. Im Gegenteil. Ihr seht das so verbissen, irgendwie unfrei. Manchmal denke ich ihr habt selbst solche Fantasien und zwingt sie euch weg, anstatt ein bisschen lockerer zu sein.
      Ich bin aber “hinterher” oft auch nicht locker, weil ich genau weiss, dass man mit Menschen so nicht umgehen darf. Ich bin hinterher oft richtig befreit aber traurig. Darum verstehe ich deinen Widerspruch auch wieder gut.

    15. Das ist doch alles krank. Und diese generöse Art von Herbst nur widerlich. „Stolz zurücktreten“ ist selbstgefälligstes Patriarchat pur. Das Frauen das hier auch noch bewundern, fällt für mich unter Opferidentifikation mit dem Täter. Deshalb ist ein Psychiater bestimmt keine schlechte Idee.

    16. DEN würde ich ihnen durchaus empfehlen, frau anne. sie wären überrascht, was der bei ihnen finden könnte. anbei wäre es nicht besonders schwierig, aufgrund ihres postings bereits rudimentäre verhaltensstörungen zu diagnostizieren, was allerdings solange theorie bleiben müsste, bis man sie etwas näher eingekreist hat. wenn sie wollen, können sie sich bei mir melden, auch wenn ich ihnen statt psychiartrie nur psychologie bieten kann. die tabletten können sie sich ja dann nachträglich besorgen, wenn sie meinen, sie bräuchten sie unbedingt.

    17. Werte Dame, das Argument, dass alles “krank” sei, was sie nicht verstehen, erinnert an Stammtische, die auch, und mit niederträchtiger Wollust, alles das als “krank” bezeichnen, was ihnen fremd und bedrohlich erscheint. Schwule, Lesben, Ausländer jeder Coleur.

    18. @ Diotima Sicher gibt es Frauen, die sich wünschen so (oder so oder anders) vor einem Mann zu stehen und ausgeliefert zu sein.* Frauen wünschen sich ungeheuer vieles, das ist ihre Kunst, zu wissen, was sie will, und es zu bekommen.

      Was mir auffällt an dieser – wirklichen oder fiktiven – Geschichte: Eine Frau hat Wünsche. Vielleicht hat der Mann, der zu dieser Geschichte auch gehört, ebenfalls Wünsche. Doch seine Selbstgerechtigkeit braucht die Fiktion, (nur) die masochistischen Wünsche der Frau zu erfüllen. Hat er keinen eigenen Grund, verstellt er ihn?

      Lupus

      *Und Wünsche haben, wie man weiß, Gründe, wichtige Gründe gewiß. Dennoch hoffe ich, Sie haben nicht nur Gründe für was Sie wünschen, sondern auch Mittel, zu verhindern, was Sie nie gewünscht haben.

    19. @ Diotima Verzeihen Sie, ich wollte Sie nicht kränken, gerade Sie nicht. Ob Sie nun denken, daß ich verstehe oder nicht, ist nicht wichtig. Es gab etwas, worauf ich reagiert habe (so und so), aber darunter war es schal, abgestandenes Wasser. Und ich mochte diese Art nicht, sich über Räucherstäbchen oder Bach zu mokieren, dieses Großsprecherische, was mich gereizt macht. Wenn das Räuchern albern ist, ist es das Sichmokieren erst recht. Es ist auch: Ich glaube dieser Figur (Malos) nicht. “Du tühnst”, würde man ihm in Norddeutschland sagen. Aber was erzähl ich das Ihnen? Um von Ihnen nicht mißverstanden zu sein. Das hat unliterarische Gründe.

      Gut Nacht
      Lupus

  2. Mal zur Besinnung, Leute! Wer sagt uns eigentlich, dass ANH das nicht alles selbst schreibt, dass das nicht alles seine Figuren sind: Cellini, Montgelas, Diotima, Knotscher und wer nicht alles? Sogar Anne vielleicht. Bei Malos bin ich sogar überzeugt, ——> nach wie vor: Das ist für mich eine erotische Erzählung, vor allem, wenn dann ——> Diotima noch zugleich als Briefpartnerin von ANH auftaucht. Und dann noch —–> zeitgleich. Er hat oft genug geschrieben, daß der Dschungel ein Roman ist. Wir lesen die Streitgespräche, die seine Figuren miteinander führen. Ich verstehe nicht ganz, wie man das bei den vielen Spuren, die er legt, aus den Augen verlieren kann und sich so aufregt. Außerdem wäre das genau passend für das, was ANH Kybernetischen Realismus nennt. Die Themen sind ja fast durchweg realistisch, das handelt alles von Dingen, die es gibt. Aber sie sind zu einer Literatur verfremdet, die so nur im Internet geschrieben werden kann. Es gibt sogar irgendwo in seiner Weblog-Theorie so eine Passage, wo er sich das vornimmt.

    1. Lieber Peregrinus, ich bin weder eine Figur, noch irgendjemandes sein. Ich atme, trinke, esse, liebe Frauenhaar und Nelkenduft. Dass aber das Projekt “Dschungel” sich an ANHs Konzepten orientiert, ist unstrittig.

    2. Existent? Die Idee, dass hier alles nur aus Reflektionen und Schöpfungen ANHs besteht finde ich überaus spannend, doch gleichsam auch beängstigend.
      Dass zwei der “Figuren” ( montgelas&cellini) ihre Existenz mit diesen kurzen Kommentaren untermauern wollen ist aber eine einzige farce…
      nur weil jemand bekräftigt, er, unsichtbar, sei doch real und existent ist er s noch lange nicht.
      Aber ob jemand existiert oder nicht, spielt doch keine rolle, hat noch nie eine gespielt.
      Alles, was gedacht, das existiert auch.

    3. Weder Avatare noch lebendige Menschen sind eine Farce. Bei Herbst, Deters & Fiktionäre finden sie eine Kurzbiografie. Sie können mir doch mailen.Dazu brauchen Sie nur auf meinen Namen zu klicken und schon haben Sie die Adresse. Ich melde mich, was zwar höchst kompliziert sich gestalten wird, denn auch sie müssen dann ihre reale Existenz offenlegen.

    4. blog-personalausweis. wie heiter! es reicht nicht mehr, sich hier zu registrieren, wenn frau etwas mitschreiben will, sondern frau soll sich auch ausweisen, bevor sie das tut. der Gedanke hätte otto schily ganz bestimmt gefallen und denen hier: http://www.bka.de/ gefiele das ganz bestimmt auch. oder frau muss, bevor man überhaupt ins netz gelassen wird, einen altersnachweis erbringen und dazu ihre personausweisnummer eingeben. das muss frau ja nicht überall so machen, nur bei bestimmten sites. es würde auch reichen, wenn twoday das speichert und auf anfrage gegen dreifuffzich weiterleitet.

    5. Beim Kopf des Jochanaan, liebe Salome, hier braucht sich niemand ausweisen. Das wird hoffentlich so bleiben. Einen schönen Tag wünsch ich.

    6. Ich habe ein bisschen graben müssen. Aber ——> das hier geht mindestens in die Richtung und lässt ausserdem die Möglichkeit zu, dass es a u c h reale Beiträger gibt. Wobei sich das so vermischt, dass das schließlich nicht mehr zu unterscheiden ist. Sonst wäre es auch so, dass ja selbst ich selber nur ANHs Figur wäre. Und das möchte ich eigentlich nicht sein.

    7. @Feelia …das haben sie mißverstanden. nicht mein/e erschaffer/in hat seine/ihre reale existenz bekräftigt, sondern ich meine, weil mein leben hier keine farce ist. ich lebe. ein avatar kann höchstlebendig an seinem schreibtisch sitzen, und eine nach der anderen quarzen. die grenzen zwischen den welten der die dschungel sind nicht nur dünn und dehnbar, sondern auch durchlässig. und zwar in beide richtungen. insofern stellt sich nicht die frage nach der existenz, denn diese ist. sie haben’s ja bekräftigt.

      „Alles, was gedacht, das existiert auch.“

    8. @feelia. Wenn ich Sie jetzt bäte – und ich bäte Sie das gern -, Ihrerseits Tagebuch in Der Dschungel zu führen, ließen Sie sich darauf ein, auf diese Weise Romanfigur zu werden? (Und vergessen Sie dabei nicht: es sind literarische Inszenierungen der Realität).

      Ich bin Ihnen aber noch anderwärts eine Antwort schuldig.

  3. Die endgültige Fassung im Buch:

    Kleine Tierkunde.

    Sommers gehen Frauen wie junge Gazellen
    durch die Stadt, grazile Pumps an den Füßen,
    die Waden hochgestreckt, und in dem süßen Locken,
    das in den Blicken steckt, virile fast und schnelle,

    sind rote Willen zu vermuten,
    die ihre Gründe noch nicht kennen,
    doch präsentieren, was man hat: so brennen
    sie im Schritt und fluten vor Erwachen.

    Sie schauen sich nach Birkenruten um
    und lachen leis beim Schlendern,
    um zu verbergen, daß sie bluten.

    Sie suchen, stolz und eingehakt,
    den Löwen an den Straßenrändern,
    der sie zu schlagen wagt.


    [ANH, >>>> Der Engel Ordnungen.]

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