Was ist Kritik? An eine Kritikerin.

(…) aus der Not eine Tugend gemacht – aber das kann ich doch nicht schreiben?!
Doch, das können Sie. Das sollten Sie sogar. Es gibt eine Art Regisseur, die die Schwächen ihrer Schauspieler ganz bewußt nutzt – berühmte Leute wie Straßberg waren darunter, die wahrlich keine schlechte Arbeit gemacht haben. Kunst ist in den seltensten Fällen ethisch, vor allem nicht während und wie sie entsteht.

An Ihrer Stelle versuchte ich, meine eigenen Ambivalenzen bis hin zu meiner schließlichen Überzeugtheit zu schildern, ganz nah an Ihnen selbst: das würde eine Spannung erzeugen, die den Leser nicht losläßt. Generell merke ich Ihren Arbeiten an, daß Sie aus einer Haltung der Wohlgesinntheit heraus schreiben. Das ist an sich sehr schön, hilft aber weder den Künstlern noch den Lesern; meist ist das Gegenteil der Fall. Was man versuchen muß (auch ich selber habe immer wieder das Problem, zuletzt hatte ich’s >>>> dabei), ist, einen kritischen Ausgleich zu schaffen, der vor der künstlerischen Arbeit, die man beurteilen soll, spürbar den größten Respekt hat, sich aber dennoch nicht seine Meinung nehmen läßt. Die selbstverständlich begründet werden muß, und zwar gut. Es geht nicht um das Machtgefühl, das Verrisse verleihen; überhaupt nicht; das ist nur eklig. Sondern man muß eine Arbeit auf ihre eigenen Vorgaben abhorchen. “Wie fang ich nach der Regel an?/Ihr stellt sie selbst und folgt ihr dann.” Wenn Sie diese Regel erkannt zu haben meinen, sollten Sie sie, und sei es nur für sich selbst, formulieren und dann analysieren, ob sie verletzt oder erfüllt wurde, oder wo das nur teils der Fall war. Sofern Sie dabei ganz bei sich bleiben, in der Ihnen selbst eigenen Weise sensibler Wahrnehmung, wird auch die kritischste Distanz niemals den Eindruck eines Verrisses machen – allenfalls den, daß Sie sich geärgert haben oder enttäuscht waren. Der Leser kann dann entscheiden, ob zu recht oder unrecht.

6 thoughts on “Was ist Kritik? An eine Kritikerin.

  1. @Hugo L. Löschung.

    It was the jackal–Tabaqui, the Dish-licker–
    and the wolves of India despise Tabaqui because
    he runs about making mischief, and telling tales,
    and eating rags and pieces of leather from the village
    rubbish-heaps. But they are afraid of him too, because Tabaqui,
    more than anyone else in the jungle, is apt to go mad,
    and then he forgets that he was ever afraid of anyone,
    and runs through the forest biting everything in his way.
    Even the tiger runs and hides when little Tabaqui goes mad,
    for madness is the most disgraceful thing that can overtake
    a wild creature. We call it hydrophobia, but they call it dewanee–
    the madness– and run.
    Kipling, >>>> Mowgli’s Brothers.

    Da Sie abermals Die Dschungel für eine Plattform persönlicher Fehden mißbraucht haben, habe ich Ihren Kommentar von heute nacht gelöscht, ihn allerdings vorher kopiert und in meine “Hugo L.”-Datei abgelegt, aus der ich ganz hübsch sehen kann, in welchen Frequenzen Sie Ihre teils hämischen Attacken, und unter welchen Pseudonymen, fahren. Ja, in der Tat, wenn jemand, ohne sein Gesicht zu zeigen, öffentlich denunziatorisch umgetrieben ist, gehört seine Meinung nicht in Die Dschungel, sondern wird von den hiesigen Bagheeras schlichtweg gerissen, aber nicht verspeist, sondern für Tabaqui liegengelassen. Da Sie mir in Ihrem Kommentar zugestanden, es sei nicht vorgekommen, “dass ANH in seinem Blog jemals einen Kommentar eigenwillig oder gar aus Boshaftigkeit gelöscht hat”, werden Sie ahnen, daß ich ebenso wenig zulassen mag, die Arbeit von Kollegen als “mehr oder weniger minder bemittelte(n) Blogs” bezeichnen zu lassen, “wo ganz einfach die geistige Kapazität fehlt”. Das mit der geistigen Kapazität ist nämlich eine sehr eigene Sache, und nur allzuoft ruft sie mit Goethe, Faust I, Nacht zurück: Du gleichst dem Geist, den du begreifst,
    Nicht mir!
    Einen der beiden Attackierten allerdings, daß Sie den “faschistoid” zu nennen wagen, dafür gehört Ihnen rechts und links je eine geknallt. Da ich das nicht real tun und bei denunziatorischen Veranlagungen auch nicht davon ausgehen kann, die Aufforderung zum Ehrenhandel würde verstanden, geschweige ihr nachgekommen werden, mag es dabei sein Bewenden haben. Freilich wäre es mir lieb, kämen Sie Ihrer in Aussicht gestellten Auswanderung auch nach: “denn überall dort, wo die Meinungsfreiheit unabhängig vom Status und bekannter EMail-Adresse abhängt, scheisse ich drauf. Schließlich gibt es genug andere interessante & intelligente Blogs”. Einverstanden, besuchen Sie d i e. Wir unterdessen rufen Der Dschungel Beetle’s Army, Ihr Häufchen zu entsorgen.

    1. Auf ein Wörtschen im Körbschen Vorab, meine eigene Person tut nichts zur Sache (drum anonym), ich wurde vielmehr von Hugo L., mit dem ich seit vielen Jahren eine enge und innige Freundschaft pflege, insbesondere was Musik und Literatur betrifft, dazu beauftragt, ein paar Worte zu Ihrer mehr oder minder ketzerischen Anklageschrift gegen seine Person zu äußern (Eine kleine Verteidigungsrede ist doch gestattet, oder?), die ihm sehr auf dem Herzen liegen. Mein Mandant, so möchte ich ihn ausnahmsweise einmal Scherzes halber nennen, möchte sich übrigens persönlich nicht mehr auf Der Dschungel äußern, da ein weiterer Kommentar von ihm zu ihrer bereits ausgesprochenen Vorverurteilung höchstens noch zu weiteren Missverständnissen führen könnte, und die Gemüter wohlmöglich unnötig erhitzten würde, was keinesfalls in seiner Absicht läge, da er schon seit längerem damit kokettiert, sich völlig aus der Öffentlichkeit zurück zu ziehen, um ähnlich wie T.Pynchon irgendwo als Einsiedler zu leben. Über letzteren gibt es bekanntlich die verrücktesten Theorien, die genialste scheint jedoch zu sein, dass er sich seit mehr als dreißig Jahren nicht in irgendeine einsame Blockhütte in den Bergen verschanzt hält, sondern entgegen jeder Erwartung inmitten einer weltbekannten und vielbelebten Großstadt lebt, in der er quasi Tag ein, Tag aus unerkannt Hinz und Kunz beim Bäcker um die Ecke begegnet. Es gibt dazu auch ein passendes Beispiel aus der Musiklehre: Ein Akkord, der aus mindestens drei Tönen besteht, nämlich dem 1. 3. Und 5. Ton, kann selbstverständlich auch umgekehrt gespielt werden; soll heißen, die Töne werden zwar anders gespielt, aber dennoch bleibt der Akkord derselbe. Besonders beliebt ist diese Art der Spielweise im Jazz, der so manchen unerfahrenen Zuhörer deshalb auch ein wenig fremd erklingt. Doch zurück zum Thema. Hugo L. ist an mich herangetreten, nachdem ihm wohl oder übel bewusst wurde, dass er eines Nachts nach einer Session (Gitarrenaufnahmen) mal wieder zu tief ins Glas geblickt hatte, und dabei so manche psychologische Ungereimtheit aus der Vergangenheit wieder in ihm aufstieg, die er vermutlich nicht vollständig verarbeitet hatte. Ich versuche hier persönlich zwar niemanden zu verteidigen, doch mir ist bereits in der Vergangenheit aufgefallen, dass Hugo L. besonders gerne solche Leute beleidigte, die er eigentlich mochte. Ich bin kein Psychologe, doch ich erblicke dabei automatisch sehr augenfällige Ähnlichkeiten im Verhaltensmuster zwischen der Beziehung von K.Kinski v.s. W.Herzog, welche während ihrer künstlerischen Zusammenarbeit immerhin zu einigen außergewöhnlichen Filmprojekte führte. Der Vergleich mag zunächst etwas anmaßend klingen, und er hinkt ganz bestimmt auch beträchtlich, doch irgendwo tief im Unterbewusstsein ist daran gewiss etwas Wahres dran. Um meinen Freund Hugo L. überhaupt verstehen zu können, muss man auch wissen, dass er im Grunde genommen von der gesamten Bloggerszene ziemlich angewidert ist, denn blickt man etwas genauer hinter die Kulissen, stellt man als Beobachter sehr schnell fest, dass sich hinter jedes Blog eine gewisse eingeschworene Gemeinschaft verbirgt, die natürlich am liebsten unter sich bleiben möchte; fast wie im richtigen Leben, wo die linke Hand die Rechte wäscht. Und eine Zeit lang hieß das große Schlagwort Netzwerke bilden, doch in Wirklichkeit bildeten sich daraus lediglich verschiedene Interessensgemeinschaften, wo bei natürlich immer ein sogenannter Leitwolf das Kommando vorgibt. Und wenn man so will, hat jeder Blog selbstverständlich auch seine eigene unausgesprochene Doktrin oder politische Richtung, und Kommentatoren, welche diese scheinbar verletzen, sind dementsprechend auch ganz schnell als Outlaw oder als unerwünscht abgestempelt. Offenbar ganz normale Geschichten spielen sich dabei ab, doch nicht in allen Blogs, denn in einigen werden auch ganz offen Häme oder persönliche Beleidigungen ausgesprochen, welche manchmal wiederum eine hässliche Gegenreaktion provozieren. Sind wir doch mal ehrlich, Herr Herbst, Weblogs sind schließlich keine heiligen Kühe, auch nicht der Ihre, drum befand Hugo L. ihre sogenannte Droh-Aktion, nämlich im Falle der Fälle, den persönlichen E-Mail Verkehr zwischen ihm und seiner sogenannten Angebeteten zu veröffentlichen, nicht nur als besonders infam, sondern auch als hinterhältig und moralisch fragwürdig, wo doch ausgerechnet Sie in Der Dschungel des Öfteren auch den sogenannten Sittenwächter und Moralkaspar abgeben. Nicht, dass Hugo L. etwa was zu verbergen hätte, oder sich gar davor fürchtete, schließlich ist in diesem kurzen E-Mail Verkehr (Und nicht etwa Geschlechtsverkehr!) weder etwas vulgäres, noch pornografisches enthalten, doch das ausgerechnet Sie sich (Die Empfängerin übrigens auch!) auf ein derartig tiefes Niveau herablassen, ist irgendwie bedenkenswert! – Mein Freund Hugo L., der übrigens hin- und wieder poetischer schreibt als der meiste Abschaum da draußen, und der zudem musikalisch sehr begabt ist, obwohl er weder aus dem einen, noch aus dem Anderen einen großen Hehl macht, weil er einfach weiß, dass er gut ist und nicht bloß ein daher gelaufener Schaumschläger, entschuldigt sich hiermit selbstverständlich für die falsche Wortwahl im Zusammenhang mit einigen genannten Blogs! Wenn überhaupt, dann hat er sich selbst im Suff faschistoid verhalten, was jedoch nicht im geringsten seinem wahren Charakter entspricht, wenn man ihn persönlich kennt. Hugo L. bedauert außerdem, dass er cellini zunächst als sehr sympathisch empfand, seine Meinung jedoch später hat revidieren müssen. Dennoch äußerte er mir gegenüber einmal, dass er den Grundgedanken, dass eine fiktionale Sekretärin auch poetisch schreiben könne, an sich als sehr erotisch empfände. Er brabbelte zwar andauernd etwas von einem Kleid, doch mehr bekam ich leider nicht aus ihm heraus, zumal ihm in diesem Zustand die ganze Welt doch am liebsten am Arsch lecken solle. Das ich in diesem Bericht stellvertretend für Hugo L. einiges eigenmächtig abgemildert habe, soll übrigens nicht darüber hinwegtäuschen, dass mit Hugo L. auch in Zukunft zu rechnen sein wird, wenn auch in einer etwas anderen Art & Weise. Doch vorher betrinkt er sich erst einmal in angemessener Form mit allem, was die alkoholische Speisekarte aufweist. Der erste bestellte Flieger aus der Südsee mit einhundert bunten Hulla-hopp Mädels ist bereits auf seiner breiten Stirn gelandet.

      Nachtrag:

      Ich soll Ihnen noch folgendes von Hugo L. ausrichten, dass er sich zwar sehr geehrt fühlt, dass Sie angeblich eine extra Datei über ihn angelegt haben, sei es aus poetischer Bewunderung, oder aus Gründen eines eingebildeten Verfolgungswahns; jedenfalls soll ich Ihnen sagen, dass Sie diese spezielle Datei stets gut füttern, pflegen, hüten und selbst bei einem plötzlichen politischen Umsturz niemals an Dritte veräußern sollen, nicht einmal unter Androhung der Folter. Dafür wäre Ihnen Hugo L. sehr verbunden.

    2. Herrn Dr. Pfeil, bewunderLich. Lieber Herr Dr. Pfeil,
      dieses Mal möchte ich zu Worte greifen, der ich zwar letztlich die Arbeit an diesem Weblog finanziere, also dem Herbst, wenn sie mal wieder fehlen, die Butter und die Wurst kaufe, aber mich doch sonst lieber zurückhalte. Doch ist es mir ein Anliegen, Ihnen schon vorab zu versichern, daß, wäre Herr Hugo L. Ihres Stiles mächtig, er in unserem Dschungel gern als Gast gesehen bliebe; allein scheint es so ja nicht zu sein. Sondern wir haben fiktionärsseitig den schweren Eindruck des ö f t e r i g e n Suffes bei ihm gehabt und einer, wie Sie selbst konzedieren, daraus sicher eher unbewußt als absichtsreich entflatternden, sich ihrer selbst erlegenen Wortwahl, um vom stilistischen Niveau einmal zu schweigen. Auch ist uns längst bekanntgeworden, daß Herr Hugo L. diese von Ihnen eingestandene Neigung hat, ihm Liebe weit unterhalb der moralischen Gürtellinie anzugreifen – wofür wir zwar schon deshalb Verständnis haben, weil vom Suff Niedergestreckte sich längerstreckig vorliebs in unmittelbarer Bodennähe aufhalten müssen und dann eben nicht höher schauen können als, sagen wir, bis zu den Knien derer, die ihnen aufhelfen möchten – und wir verstehen auch, daß unentwegte Liebesbriefe, die allein massehalber den Charakter von Verfolgungen anzunehmen pflegen, daraus entstehen können… zwar, gewiß, Verständnis, ja… nur sind uns Die Dschungel zu wichtig, allein schon aus Gründen der Ökologie – um nämlich weiteratmen zu können -, daß wir einigen Widerwillen dagegen empfinden, jemanden rein aus dem Dunste des Narkotisiertseins mit der Kreissäge benebelter Wortwahl hier ungehindert die Bäume fällen zu lassen. Das müssen Sie verstehen, und wir wären Ihnen verbunden, vermittelten Sie diese Position, die ja ein Engagement der Artenerhaltung ist, an Ihren Freund weiter.
      Was die genannte Datei anbelangt, von der ich persönlich vorziehe, sie ein Kassiber zu nennen, so dient sie uns im Prinzip allein der ständigen Vergegenwärtigung und Warnung, wohin eine Disposition jemanden bringen könne, der seine Übersicht verliert; auch daß wir nun den Grund dafür kennen, entschuldigt es ja nicht: wer mit 2,8 Promille Alkohol im Blut ein Kind überfährt, kann wohl Unzurechnungsfähigkeit kaum geltend machen. Daß wir Herrn Hugo L.’s Liebesbeuterungsbriefe ins Kassiber mit hineingelegt haben, dient allein dem Schutz dieses Biotopes und wird auch allein verwendet werden, wenn dieses ensthaft in Gefahr gerät. Des versichere ich Sie, nicht so sehr von Herzen als gesinnungshalber.

      Was Sie allerdings über Blogs und die BlogoSphäre schreiben, so finde ich das auf unsren Dschungel wenig anwendbar. Kritische Beiträge sind hier immer stehengeblieben – unter der Voraussetzung, daß sie nicht die Form verletzten und dann, zugegebenermaßen aufgrund des sehr cholerischen Charakters Herrn Herbsts, ihrerseits Formverletzungen provoziert haben; schon um so etwas zu vermeiden, werden im Stil, nicht etwa aber durch argumentierte Kritik verletzende Kommentare gelöscht oder aber in den Papierkorb des Anti-Herbstes getan und doch selbst dort nicht zerschreddert, sondern der Nachwelt in ihrer ganzen menschlichen Größe zur jederzeitigen Einsicht erhalten. Argumentierte Kritik aber, wie Sie rein beispielshalber HIER und HIER nachlesen können, wird ausgesprochen intensiv begrüßt.

      Zuletzt sei mir, der ich ein gutmütiger Mäzen zu sein gelernt habe, die Bemerkung gestattet, daß man ein Villon nicht wird, indem und weil man trinkt; es ist mir und uns Fiktionären zusammen aber bewußt, daß es sehr wohl Trinker gab, die es wurden, weil sie Villon w a r e n. Das haben wir genauso verantwortungsvoll vor Augen, und der Obwaltung solcher Verantwortung darf sich Herr Hugo L. von unserer Seite eben so sicher sein, wie sich Herr Kinski ihrer sicher sein durfte, von dem wir, lebte er denn noch, Ihren Herrn Hugo L. sicherlich hätten persönlich grüßen dürfen. Wiederum scheint es mir eventuell für einige von Herrn Hugo L. Attrackierte eine wohltuende Vorstellung zu sein, daß er sich von der Öffentlichkeit zurückziehen möchte; für ihn aber wäre das eine Art Selbst-Gnadenschuß, da sich Rückzug nur lohnt, wenn man bekannt und obendrein geliebt, zumindest respektiert ist; für solche, die es nicht sind, und dazu gehört unser Fiktionär Herbst ganz ebenso wie Ihr Freund Herr Hugo L., wäre es ein Eigentor in Permanenz. Da freuen sich die Leute nur, daß man nicht mehr da ist und wollen gar nicht wissen, wo man – und ob man überhaupt noch – steckt. Insofern möchten wir Herrn Hugo L. raten – und passen vielleicht einen der nüchternen Momente seines poetischen Daseins ab, so daß er’s auch erfaßt -, von jeglicher Art der Verschwindung besser einen Abstand zu nehmen und, nebenbei (wenn er denn einmal in abstinente Fahrt kommt) auch von der Flasche.

      Ihr

      Deters

      P.S.: Mich interessiert persönlich, übrigens, Ihre Defintion von „Abschaum“, insofern Sie den Begriff auf Menschen anwenden. Wären Sie so freundlich, uns darüber noch eine Auskunft zu erteilen? Über das „poetischere“ Schreiben aber nicht, da sich von diesem ohnehin sehr lärmend Kenntnis finden läßt.
      P.S.: Von Herbst, mit dem ich eben telefonierte, soll ich Ihnen übrigens für den kleinen musiktheoretischen Exkurs sehr danken, den Sie ihm derart uneigennützig gegeben. Er wird ihn auf seinem Violoncello sinnlich nachzuvollziehen versuchen.

    3. Sehr geehrter Herr Deters Ich kann ihnen versichern, dass sich Hugo L. eventuell über ihren mehr oder minder kompensierenden Einwurf sehr gefreut (wobei ich als Kenner der Bloggerszene einige Zweifel habe, ob sie ggf. nicht doch mit dem Autor dieses Blog identisch sind!) und vermutlich sogar ein wenig geschmeichelt gefühlt hätte [Zitat: „…ist es mir ein Anliegen, Ihnen schon vorab zu versichern, dass, wäre Herr Hugo L. Ihres Stiles mächtig, er in unserem Dschungel gern als Gast gesehen bliebe …“], doch leider ist mein bester Freund seit einigen Tagen abgetaucht, und ich habe absolut keinerlei Kenntnis darüber, wo er verblieben ist, bzw, ob er überhaupt irgendwann wieder auftauchen wird. – Normalerweise hinterlässt er mir spätestens nach drei Tagen zumindest eine kurze Nachricht auf dem Handy, wenn er mal wieder abgesackt ist, doch diesmal scheint es wohl ein wenig ernster um ihn zu stehen. Und so bleibt mir im Moment nur zu berichten, als ich ihn das letzte Mal zufällig begegnete, war er bereits ziemlich zu gedröhnt, und ich glaube mich noch vage daran erinnern zu können, dass er irgendetwas von cellini brabbelte und gleichzeitig heftige Wut- und Schweißausbrüche bekam! – Nun, wir wissen aus der einschlägigen Weltliteratur, dass Frauen gelegentlich zu einem echten Problem in der kreativen Phase einer männlichen Phantasie werden können, doch dass es im Falle von Hugo L. tatsächlich so schlimm werden würde, davon hatte ich ehrlich gesagt keine Ahnung. Ich denke übrigens nicht, dass er sich jemals von diesem Schlag erholen wird, denn Hugo L. war schon immer ein übersensibler Typ, der quasi mit Prosa in den Adern aufwuchs und später Lyrik zum Frühstück inhalierte. Und für den Fall, dass sie sich von mir tatsächlich Antworten auf ihre Fragen erhoffen, muss ich sie leider enttäuschen, denn ich kann nur insofern als Sprachrohr für Hugo L. fungieren, als dass es auch seinem Interesse entspricht. Dagegen irgendetwas von meiner persönlichen Seite aus hinein zu interpretieren entspricht nicht meiner Auffassung von Loyalität einem Freund gegenüber. Ich habe jedoch diese Tage einmal eigenmächtig recherchiert, und bin dabei sogar fündig geworden. Die letzte Tonaufnahme von Hug L. (Zugegebener Maßen von einer ziemlich miserablen Aufnahmequalität!) fand ich unter diesem Link

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