Die Dschungel. Anderswelt.

Neunzehnter Tag vor den Kalenden. Dies vitios. ex S. C. („Der Vermerk dies vitios(us) ex s(enato) c(onsulto) am 14. Januar kann unter die imperialen Festtage subsumiert werden: Er richtet sich gegen Antonius.” – Anm.: „Siehe die ausführliche Formulierung der Fasti Praenestini: Inscr. It. 13, 2, 113.“ – schreibt Jörg Rüpke in >>> „Kalender und Öffentlichkeit. Geschichte der Repräsentation und religiösen Qualifikation von Zeit in Rom“. Die zweite google-Meldung für „dies vitios“ betrifft bereits „Sex privat vitios gratis“. Für „dies vitiosus“ gibt’s gar nichts, jedenfalls nicht, wenn die Suche auf deutschsprachige Seiten eingeschränkt wird.)
Also ein fehler- und mangelhafter Tag, wie im Lateinischen so im Italienischen. Bei mir im Grunde nicht. Wobei das „im Grunde“ wohl wieder ein Spiegel der Oberfläche, die zu betrachten ich mich anschicke, um dann als Eimer voll Wasser in den Brunnen hinabzufallen. Wie war das: jede Zahl beim Zählen bis zum Aufklatschen ein Meter? So wie das Zählen zwischen Blitz und Donner die Kilometer-Entfernung des Gewitters verrät. Im Grunde dieses Fazit: In der Bredouille möchte man gern bereuen. Nämlich die Entscheidungen der Vergangenheit. Dabei ertappte ich mich heute. Jetzt schüttele ich den Kopf. Denn dann hätte ich auch nicht in die Wirklichkeit hineingeboren werden müssen, die mich dann aufnahm. Ein solches Denken führt unweigerlich zum Stillstand. Der Geist macht einfach Halt. Und will gar nicht weiter. Als habe er Mühe sich zu vergewärtigen, daß er so weit ist. Ihm bleibt nur ein „es ist soweit“. Und man fängt an, im Geiste mit Gespenstern zu reden. O. war auch so eins heute, als ich von meiner Einkaufstour nach Amelia wieder hierher zurück fuhr. Am Telefon rede ich von mir mittlerweile lediglich als von einer Möglichkeit. Kassandra war dran aus dem Norden. Sie fragte nach den Möglichkeiten und wußte nur über Kälte zu berichten. Kassandra rechnete. Aber das hatte ich mir schon selbst ausgerechnet. Was ich sonst tue, hilft mir, darin aufzugehen.