455 jahre sao paulo. wieder einmal down aus downtown zurück. ich erinnere mich an e, wie er nach zwei monaten in niemeyers niere, dem edificio copan, es nicht mehr ertrug, jeden morgen die elenden in ihrem elend, zwischen sala de sao paulo und praca da sé, crackolandia und bom retiro, sich im aller kleinsten kreise drehen zu sehen. die unsichtbaren, die eben nicht unsichtbar sind, wenn die geschäftigkeit des alltags und der börse am sonntag abgezogen ist. die los angeles street in downtown LA war heftig, und ein wenders verblasst schnell angesichts des tatsächlichen million dollar hotels, aber downtown sao paulo ist selbst fern jeder favela, die im mindesten noch den anschein einer gemeinschaft wahrt. verelendete vereinzelte in einer vielzahl, dass man sich ihrer kaum mehr politisch annimmt, nichts selten psychisch völlig verwahrlost und zu keiner gemeinschaftsbildung mehr fähig.
nach der sehr aufschlussreichen josef und anni albers ausstellung in der pinacoteca, ein gefühl der leere und sinnlosigkeit, des nicht arbeiten könnens, ein ekel an der käfigkunst der selbstreferenzialitäten. hommage to the square und der offene wunsch einer hommage an den öffentlichen platz. dazu eine unerklärliche wut auf einen, der es besser weiß und sich doch selbst herauszuschreiben kaum im stande ist. dann ein ekel an dieser wut, wie an den bezügen und vergleichen, und an diesem bachmann satz: ‚lern du selbst‘, der einen in die vereinzelung zurückschickt, was so falsch ist, wie für künstler programm zu sein hat. die nicht tot zu kriegende genialische geste des alleine scheiterns. geschenkt. weg von hier, aber kein zurück.
etwas anderes anders machen. endlich die eigene marginalität anerkennen und ausbauen lernen. allen herangezüchteten ehrgeiz ablegen. nein, nicht allen, einmal fotos machen wie guy tillim oder pieter hugo. alte kontaktabzüge. neue kontaktgewinne. leichter gesagt. nicht mehr glauben, es wäre alles besser, was man nur alleine macht. die richtigen plätze mit den falschen menschen aufsuchen. ‚if you are not good enough, you are not close enough.‘ distanz in diesem satz ausbauen. die kamera wechseln; den fokus.