Baumkronengeflüster

Bestandsaufnahme. Zum Gehöft gehören vier Morgen Ackerland mit einer Quelle, ein Stück Wald, auf dem eine Monokultur von dreißigjährigen Kiefern wächst. Der enge Wuchs macht die Bäume zu krähenbeinigen Spargelstangen, die in meiner Empfindung hässlich aussehen. Wie zuversichtlich würde es sein, dieses Stückchen Erde zu einem Mischwald aufzuforsten? Laubbäume: Rotbuchen, Steineichen, Weiden und ein paar Birken. Die Haut alter Bäume, mit den Händen zu berühren, dabei die Augen zu schließen, den Geräuschen der Baumkrone mit Gehör und den Gedanken zu folgen. Das habe ich oft im Park gegenüber der Mietwohung getan. Aber bis diese kleinen Setzlinge so weit sind, werde ich alt und kauzig oder schon verstorben sein. Ich werde mich also mit der ansässigen Forstwirtschaft in Verbindung setzen, ebenso mit dem Jagdverein für die Ausschreibung einer Jagdpacht, auch müssen die Änderungen im Grundbuch eingetragen, den Hund muss ich hier anmelden und mich, den Smart und ein Besuch in den zukünftigen Schulen der Kinder ist auch in den nächsten Tagen fällig. Ach. Es gibt immer eine bürokratische, Zeit und Kreativität fressende Ebene. Die Wege sind nicht nur über die Straße, keine U-Bahn, das Haus voller Dinge, die nicht meine sind. Doch möchte ich ungern ungesichtet wegwerfen. Vasen, Fotos, Möbel, Bücher, Krimsekrams … und eine alte Holztruhe von 1817. Sicher gibt es hier einen Flohmarkt. Muss ihn n u r zum ersten Mal finden …

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