Sechster Tag vor den Kalenden. Regifugium [erinnern an die Vertreibung des letzten Königs aus Rom]. Dies nefastus publicus.
Doch nicht die befürchtete Schlaflosigkeit, eher das Gegenteil. Passiflora sei Dank. Schnippelte am Vormittag an einem Pankreas hhatum (das schrieb jetzt das automatische Korrekturprogramm) bzw. herum, fand Lymphknoten und einen verschlungenen Wirsung-Gang und anderes mehr in allen möglichen Höhlungen des Oberbauchs. Nebenbei Maschinenbefehle. Kleckerarbeit. Am späten Vormittag nach über einem Jahr (die erste war Ende 2007 gekommen) wieder mal eine Mail vom Deutschen Literaturarchiv (im nachhinein hinzufügt, weil ich schmecken wollte) in Marbach, das darauf insistierte, mein Blog zu archivieren, und daß ich doch noch keine Einverständniserklärung geschickt hätte. Als sie mich zum ersten Mal anschrieben, war ich ganz aus dem Häuschen. Hatte dann aber Rückfragen, deren Beantwortung sich verschleppte (u.a. wegen der Frage des Urheberrechts, was meine Übersetzungen dort betrifft), so daß ich auch gar nicht mehr daran dachte. Heute registrierte ich das lediglich, war aber auch nicht unzufrieden damit. Also druckte ich die Erklärung aus, unterschrieb, und begab mich damit zur Post, die mit automatisch sich öffnenden Glastüren versehen ist. Ich sah, daß die erste Tür der Schleuse offen stand, trat ein und wartete darauf, daß sich die zweite öffnete. Das mag so 20 Sekunden gedauert haben, ehe ich merkte, daß auch diese Tür weit offen stand. So stehe ich oft vor den Dingen und vor den Personen. Aber ich will jetzt nicht Kafka und das Versinken vor einer Mauer herbeizitieren, weil ich mich im Stillen doch wieder davon distanziere, und doch lieber von den Rosinentrauben kostete, als demjenigen Recht zu geben, der seinen Augen nicht trauen will und deshalb davor versinkt. Das Problem ist gar nicht so sehr, ob etwas offen oder verschlossen ist, das Problem ist die Schwelle. Dans la leurre du seuil (Bonnefoy). Basta, schon genug thematisiert bei mir. Auch wenn’s immer dieselben Sackgassen sind, auf die man trifft. Ihnen wenigstens guten Tag sagen, wenn man schon nicht mit ihnen sprechen will (Celan).