ich bin kein grosser telefonierer mehr. und skypen ist mir sehr unangenehm, wenn es nicht freunde und vertraute sind. ich versuchte x zu erklären, mit dem es schon sehr heiter schöne gespräche gab, dass ich lieber simse und maile, weil es mir weniger zwingend scheint, man kann es nachsehen, wenn man willens ist und die zeit dafür hat. rufe ich an, sagte ich, stehe ich immer direkt im wohnzimmer, und man weiss nie, ob es überhaupt gerade passt. zudem weiss x nicht, dass ich mich nach den gesprächen mit ihm immer fühle, als hätte man mich unvermittelt auf die bühne gestossen, so gern ich sie auch führe, so sehr strengen sie mich an. ich müsste es üben, aber letztlich glaube ich, es wäre ihm auch gar nicht recht. ich weiss noch, wie sehr ich mich vor den anrufen eines tk gefürchtet habe, vor dem ersten band. dabei war er tadellos in seinem benehmen, aber ich hatte so einen unglaublichen respekt vor diesem mann. mit n und r kann ich telefonieren, lang und nah, aber so sollte es ja auch sein mit freunden, mit g ist es eingeschlafen, die kinder verunmöglichen beinahe jedes gespräch zur zeit, anfangs war ich sehr enttäuscht darüber, mir fehlte was, aber bin ich in berlin, merke ich, wie sehr doch noch trägt, was uns über die jahre verbunden hat und es kommen ja auch wieder andere zeiten. dazu mag ich ihre söhne sehr, sie ist so eine perfekte mutter. den kindern merkt man es an, die sprachlichen fähigkeiten von p sind erstaunlich. und wie gelassen sie bleibt, wie wenig ansprüche sie an ihre eigene zeit stellt, ich denke, ich brächte das nicht fertig. anyway, ich merke es hier leider deutlich, wie sehr die virtualität ersatzdroge ist und nichts gegen den geruch von kaffee und einer spanischen vanilletorte an einem verregneten nachmittag.
mir ist nicht gut, aber rücken und auge bessern sich zusehends. ich freue mich auf berlin, aber es kriecht auch wieder die angst in mir hoch und die trauer. ich dachte, mit der zeit wird mir das pendeln leichter. das gegenteil aber ist der fall. ich denke, es sind die umbruchphasen, oder es ist so, wie r mir von dem indianer erzählte, der sich nach der ersten bahnfahrt auf den boden setzte und wartete, bis seine seele nachgekommen war. mir scheint, es ist was dran, nur fürchte ich, meine seele streikt wahrscheinlich längst irgendwo über dem atlantik.