Arbeitsjournal. Donnerstag, der 9. April 2009.

7.04 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Kurz vor sieben erst auf; gestern nicht einen Handschlag getan. Seit abends war mein Bub bei mir, wir wollten ins Kino, doch gab’s dort nichts „Gescheites“, also guckten wir ein Klassenzimmerabenteuer („Klassenreisen sind i m m e r spannend, Papa“), und ich las dann gegen 22 Uhr noch vor, worüber er einschlief auf seinem Vulkanlager. Da ich gern möchte, daß er während dieser Osterferien wenigstens noch e t w as erlebt, und weil ich das Osterfest nicht so mit ihm begehen kann, wie wir das immer gewünscht haben, hab ich mit Bamberg, einer dortigen Freundin, telefoniert: wir reisen am Dienstag bis Sonnabend dort hin. Mittwoch abend findet das erste „reale“ des >>>> virtuellen Seminares in Heidelberg statt; ich fahre dann halt von Bamberg nach Heidelberg und am Donnerstag nach Heidelberg zurück; das ist dann eh eine kürzere Strecke. Im übrigen muß ich mit der Steuererklärung weitermachen; nachher ist beim Finanzamt anzurufen, evtl. nehme ich einiges Belegzeug mit nach Bamberg. Die beiden Celli nehmen wir außerdem mit; das wird eine lustige Schlepperei. Doch müssen wir ja nirgendwo umsteigen.
Die Planung für das >>>> Filips-Hörstück steht jetzt, ich werde ebenfalls nachher mit der Dispo des ARD Hauptstadtstudios Aufnahmetermine ausmachen, möglichst für den 20. und 21. April; ich brauche anderthalb Studiostunden insgesamt für Filips, damit er da in trockener Akustik seine Gedichte einsprechen kann; alles übrige kann ich dann als O-Töne anlegen, bzw. hier in der Arbeitswohnung mit dem Musikcomputer komponieren. Die Woche vom 20. bis zum 25. April hab ich mir jetzt als „meine“ Produktionswoche geblockt. Ich müßte nur noch mal mit der WDR-Redakteurin telefonieren, daß ich vielleicht Anfang Mai, ein paar Tage vor der Ausstrahlung, einen Vorschuß bekomme, der den Monat finanziell absichert. Die Abgabe der Steuererklärung, bzw. den Termin mit den Finanzamtsleuten hätte ich deshalb gern ab dem 27. April; v o r dem 20., das heißt: über Ostern, sollten mein Belegkram auch schon mal vor- und gegengerechnet fertig sein. Es wird ein Buchhaltungsostern, mithin. Daß ich mit meinem Sohn dann verreise, entschädigt, gleich das aus; ich hoffe: auch für ihn. Und im Sommer, so mein Entschluß, reise ich mit ihm für zwei Wochen nach Italien, >>>> Solfatara wünscht er sich so sehr; um preiswert mit den Flügen zu bleiben, muß ich das aber möglichst jetzt schon buchen, direkt dann wird man sehen, womit ich die Aufenthaltskosten dort dann bestreite. Ich wollte seit langen Jahren schon ein Hörstück über Neapel schreiben und inszenieren; vielleicht bekomme ich jetzt, da die Erde dort so in Bewegung ist, den Zuschlag der Aktualität. Auch darüber ist zu telefonieren. Daß ja der Vesuv wieder ausbrechen könnte; er ist eh überfällig, 1944 war die letzte Eruption, im Schnitt brach von Alters her der Berg alle sechzig Jahre aus.

16.25 Uhr:
Der >>>> Hauff hat offenbar einen Haß auf mich gefressen, den er nicht verdauen kann, ja den er noch immer wieder nährt, indem er zurückkommt, weiteres liest, sich dann ekelt und den Ekel in Die Dschungel zu kotzen versucht, den d i e aber als Dünger nehmen, um weiteren Wildwuchs zu treiben. Man fragt sich doch, woher ein solcher Masochismus rührt, der sich zu Humus andient? Dafür ist die Diskussion zum Urheberrecht mit >>>> A. Reichardt mehr als nur erfreulich; genau so etwas hatte ich mir erhofft, als ich >>>> Nickels Brief an mich eingestellt habe. Jetzt müßten noch weitere mitdiskutieren, schön wären auch Autoren; es ist hier eine Grundfrage angerührt. Im übrigen hatte ich ja mal die Bitte vom FREITAG, ob ich nicht gegen das Urheberrecht einen Artikel schreiben wolle; das blieb irgendwie auf der Strecke.
Mein Anruf beim Finanzamt war erfolgreich; zwischen dem 27. und 30. 4. rücke ich mit meinen Belegen dort an; so habe ich für die >>>> Filips-Hörstückproduktion also die ganze Woche vom 20. bis zum 25.4., so, wie ich es haben wollte. Das ARD-Hauptstadtstudio hat mir völlig umstandslos für den 20. zwei volle Stunden Studiozeit gegeben; das ist mehr, als wir brauchen werden; ganz wunderbar. Dafür ging meine Nachfrage beim Deutschlandfunk schief; seit mein geliebter Thomas Zenke, ein absolut unkorrumpierbares Rundfunk-Urgestein, pensioniert ist, sind für mich da die Türen ganz deutlich geschlossen; Sabine Küchler mochte sie nicht zuwerfen, das ist schon klar, aber auch ein Grobklotz wie ich kann Zwischentöne vernehmen. Mir ist, als wäre Geschichte zuende; meine schönsten Hörarbeiten habe ich für den DLF verfaßt und dann bald auch immer selbst inszeniert, insgesamt sehr viele Stunden. Nun wird man versuchen, sie vergessen zu lassen. Ich werde einen Weg finden, das zu verhindern.

Mein Junge bleibt heute noch einmal hier. Was sehr schön ist.´Wir werden abends ins Kino gehen. Von morgen bis zum Ostermontag wird er dann bei seiner Mama sein; für mich ist das in Ordnung, weil ich ja diese Steuersache am Hals hab und bearbeiten muß. Morgen abend >>>> Konzert in der Gethsemanekirche, mit einer Urauffführung Tschemberdjis, die mein >>>> Kindergebet für K. vertont hat, und für Sonntag, anstandslos, bekam ich eine Pressekarte >>>> für den Lohengrin: festlich, 16 Uhr.
Belege. Nein, erstmal ans Cello.
Ah ja, einige >>>> Texte des virtuellen Seminares habe ich heute lektoriert. Immerhin was.

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