Als 1981 Geborener gehört >>>> Christian Filips derzeit sicherlich zu den interessantesten Erscheinungen in der zeitgenössischen deutschen Dichtung. Anders als viele seiner Generation, die ihre Herkunft aus Pop, Rap und anderen populären Kunstformen weder leugnen können noch wollen, ist Filips bereits in seiner dezidiert europäischen Ausbildung ein Außenseiter. Als solcher machte er bereits als Jugendlicher in Literatur-Wettbewerben auf sich aufmerksam: er war erst 20 Jahre alt, als sein Gedichtband „Schluck auf Stein“ erschien, für den er geradezu umgehend den begehrten Rimbaud-Preis erhielt. Dennoch geriet er nie eigentlich ins Scheinwerferlicht. Statt sich einer im deutschen Literaturbetrieb üblichen Stipendiatenkarriere auszusetzen, wurde er nach dem Studium Dramaturg der berühmten >>>> Sing-Akademie zu Berlin, deren Programme er seither gestaltet. Dabei gräbt er in akribischer Arbeit nicht nur permanent vergessene Werke der Musikhistorie aus, sondern bemüht sich auch nachdrücklich um eine Vermittlung von dichterischem Wort und zeitgenössischen Kompositionen. Es ist typisch für ihn, daß er auch gerne einmal selbst vor ein Konzert der Akademie tritt, um aus dem Stegreif Miltons „Lost Paradise“ zu rezitieren.
Alban Nikolai Herbst hat den aus der Zeit gefallenen jungen Dichter nach Art einer Collage portraitiert.