„Der Geist der Buchstaben stammt aus den Sachen“ (Walter Benjamin).Ver- schwunden im Zeitverweh & Raumvorbei, hinterlässt er ein Gefühl von Leere, der unsereins nicht mehr Herr wird. Ähnlich dem Ausklingen beim Beischlaf glimmt der Reiz des Vorüber – Du warst die Blume Makellos/ und ich war wild und wach./ Als deine Iris überfloß,/ da gabst du gebend nach…(Borchert) – und forciert ein Blickduett, dessen Wechselgesang Dingloses entgeistert, nostalgisch beschwört. Die Buchmesse ist vorbei. Dichte Gespräche, Nähe, Ferne, Grappa, Pastisse, Bier, Wein, Musik, Verse, Arabesken und Ornamente, ein einziges Gelächter des Notfalls zwingt zum Lächeln des Ernstfalls, das verlegen, Achseln bewegungslos, leicht mit den Lippen zuckt. Der Ernstfall ist eingetreten. In ihm muss man nun hausen. Buchstaben sehen uns nur noch als altes Datum an. Schon vergessen ihr Geist.
Entfremdung
In den Bäumen kann ich keine Bäume mehr sehen.
Die Äste haben nicht die Blätter, die sie in den Wind halten.
Die Früchte sind süß, aber ohne Liebe.
Sie sättigen nicht einmal.
Was soll nur werden?
Vor meinen Augen flieht der Wald,
vor meinem Ohr schließen die Vögel den Mund,
für mich wird keine Wiese zum Bett.
Ich bin satt vor der Zeit
und hungre nach ihr.
Was soll nur werden?
Auf den Bergen werden nachts die Feuer brennen.
Soll ich mich aufmachen, mich allem wieder nähern?
Ich kann in keinem Weg mehr einen Weg sehen.
… „Buchstaben sehen uns nur noch als altes Datum an.
Schon vergessen ihr Geist.“
wunderbar. … das könnten auch die Zeilen eines Gedichtes oder der Beginn einer Prosa, eines Romanes sein.
Sie haben den Finger drauf. Fast. Es geht um Kunst, die von mir lyrische Prosa und Verse fordert. Der Satz ist/ wird Teil einer Arbeit, die Anfang Dezember druckfertig sein muss und deren Grundbewegung read An, ohne es zu ahnen, >>>>> H I E R „titelmächtig“ vorweg genommen hat. Der Text hat mich ebenso inspiriert, wie auch >>>>dieser von ihr.