Sonnabends-, vielleicht Arbeits-, sicher aber Konzert(s)journal. 6. März 2010.

8.48 Uhr:
[Arbeitswohnung.]
Verschlafen, nachdem ich überaus lange und intensiv mit dem Profi trank. Was dazu führte, daß ich heute morgen schlichtweg stank und Zeit im Bad brauchte. Dann las ich >>>> das und stellte es aber auch sofort in Der Dschungel ein. Wenn mich eine solche Begeisterung schon morgens anweht, dann möchte ich mitmachen, sofort, da gibt es gar kein Überlegen. Arbeits„technisch” kann ich, nach dem reinen Administrationstag gestern, nix voraussagen für heute, da ich gleich Ans Terrarium radeln werde, weil लक über den Tag heute jobbt; um zwölf werden die Zwillingskindlein abgeholt, um drei radeln mein Junge und ich >>>> zu Mahler III, gegen halb sieben werden wir zurücksein, dann werden auch die Kindlein zurückgebracht werden, und irgendwann dann wird auch लक wiederkommen; wie danach der Abend aussehen wird, ist noch nicht zu sagen. Zwischendurch, unbedingt, werd ich mit meinem Jungen ans Cello gehen. Also es sieht alles nicht sehr nach Arbeit a u s, wobei ich s c h o n die Polemik beginnen will, die ich gestern nacht auf der Heimfahrt dauernd kopfformulierte. Indessen sei Rache, sagte ich dem Profi, bekanntlich ein Gericht, das am besten kalt genossen werde. Also mach ich hier meine Andeutungen, immer mal wieder, mal stärker, mal schwächer, dann kommt ganz lange nichts, jeder denkt: Meine Güte, was hat der hohl herumgetölt! Und dann, wenn alles schon vergessen ist, plaziere ich den Text… „Verteidigung”, sagte der Profi, „ist völlig falsch. Man kann nur noch angreifen.” „Massiv”, sagte ich. Er: „Du selbst könntest daran ebenfalls Schaden nehmen.” Ich: „Es geht in diesem Fall aber um Wahrheit.” Und ich entschloß mich im selben Moment für das Motto des Textes: es wird aus dem Kohlhaas stammen. Wobei meine Vorstellung ist, Geschichten zu erzählen. Mehr dazu aber jetzt nicht.

18.34 Uhr:
[Am Terrarium.]Von >>>> Mahler III zurück; enormes Konzert; ich werde nachher drüber schreiben; entweder können Sie das bereits heute nacht oder halt erst morgen früh lesen. Ich will das Programmheft noch durchlesen, bevor ich mich an die Arbeit mache – eine schöne Arbeit: ich liebe es, überzeugt von etwas zu schreiben; Verrisse, imgrunde, finde ich fast immer öde. Sie sind einfach zu leicht zu bewerkstelligen.
So, indes noch eine halbe Stunde Cello-Duo jetzt, mit meinem Jungen. Auch werden die Kleinen sicher gleich zurückgebracht. (Wie weh es mir jedesmal tut, wenn der leibliche Vater sie abholt, sie aber ihn beim Vornamen nennen und mich Papa; es tut mir weh für i h n. Ich würde rasen, geschähe es mir umgekehrt. Normalerweise versuche ich deshalb, Aufeinandertreffen zu vermeiden. Dieses heute mittag war aber nicht ohne Güte: er sei beruhigt, sagte er, daß ich für die Kinderlein da sei. Mir selbst wäre so etwas – es hat einiges von Größe – nie über die Lippen gegangen.)

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