Die letzten Tage 51

Die Hinterseite des Mondes beschreiben. Ich hätte mir den Film ‚Moon’ doch ansehen sollen: In the near future. Astronaut Sam Bell is living on the far side of the moon. Einen Schnupfen wie ich seit gestern wird er nicht haben, da ihm der strömende Regen fehlt, der hier nicht fehlte. Lediglich am Sonntagabend on top of the hill. Bei MM avec tutto il vicinato. Gianluca klampfte sein sizilianisches Repertoire herunter, von dem ich kein Wort verstand. Also weder family noch famiglia noch Familie: schlicht und einfach Famelia! Da es das nicht gibt, darf es das geben. Während dem fumus boni iuris der Text auf dem Schreibtisch zügig zustrebte. Und raus damit dann in der Früh’. Heute ausgiebig geschlafen am Nachmittag. Terniwärts auch, einfach um Zeit zu vertrödeln, eine Hose, eine Jacke anprobieren. Ohne zu kaufen. Lediglich ein Eis wollte ich dann noch, aber vor dem Laden, den ich meinte, war mir die Schlange zu lang. Und dann in der Schlange auf dem Heimweg. Gould klimperte Beethoven. Auf dem Terminillo noch dicke Schnee. Wenn jemand einbiegen wollte, ließ ich ihn. Freundliches Zunicken vom/von der Einbiegenden. Bezaubernd. Irgendwie bedauerte ich dann essen zu müssen. Tat es aber doch. Vermißte den Verzicht aufs Internet. Da lag ich den langen Abend lang mit Effi Briest auf dem Sofa. Und es wurde mir gar nicht bang, trotz des Chinesen und trotz des Tees mit Limone. Fasten-Ostern.

So (?) blieb mir auch O. (?) erspart (?). Nicht wirklich (?). Der dunkle Fleck oben links das Mare Moscoviense. Schneller als Moskau selber lernt man Berlin von Moskau aus sehen. Benjamin, Städtebilder. Daneben links Lomonosov. Unten links irgendwo Jules Verne.

4 thoughts on “Die letzten Tage 51

  1. Irgendwie klingt das sehr poetisch, was Sie über die “far side of the moon” schreiben, lieber Herr Lampe. Auch wenn ich beim Lesen dieser Worte einen Augenblick inne hielt und darüber sinnierte, ob sie wirklich “far side” meinten? Für die Sekunde eines Wimpernschlags kam mir Pink Floyds “on the dark side of the moon” in den Sinn…. doch dann sah ich schon JulesVerne´s Abenteuerschiff vor mir….
    Gute Besserung der “verschnupften Nase” wünscht Teresa in Vorfreude auf Ihren nächsten Tagebucheintrag

    1. Danke für die Wünsche (irgendwie alles Laute in diesen vier Wörtern, die sich dem Verschnupften leicht aussprechen lassen, vielleicht durch das ‘nk’ und ‘nsch’, vielleicht paßte durchaus: ‘ndanke’). Natürlich war im Hinterkopf auch “The Dark Side of the Moon”, “far side” (zitiert von der official website of that film) ist aber passender, der Neumond ist so dunkel wie seine Vorderseite, während auf der fernen Seite die Sonne scheint. Pour vous:

    2. Le Voyage dans la lune… Vielen Dank, lieber Herr Lampe, für die kleine Reise zum Mond, die Sie mir und den anderen LeserInnen hier, mit diesem kleinen Stummfilm schenkten.
      Wie wohltuend, einmal einen ruhigen, unaufgeregten Film zu sehen, ohne harte Schnitte, ohne das ständige Auf- und Abzoomen, hektische Hin- und Herschwenken oder -fahren der Kamera. Das ist unser modernes Auge (oder sollte ich nicht besser schreiben, unser Hirn!?) gar nicht mehr gewöhnt. Das empfand ich als ausgesprochen wohltuend!
      Apropos “Hektik” – die entsteht eigentlich nur durch die Darsteller selbst bzw. ist der damals nicht anders möglichen Aufnahmetechnik geschuldet, die die Schauspieler immer so herrlich “hüpfen” ließ.
      Bemerkenswert an dem Stummfilm fand ich zudem, dass man sich damals, etwa 60 Jahre (!) vor der ersten Mondlandung, schon seitens der Drehbuchautoren überlegt hatte, dass die Raumkapsel nach der Rückkehr vom Mond im Meer wassert…(und nicht irgendwo sanft auf dem Erdboden aufsetzt, wie z.B. ein Flugzeug).
      Einen frühmorgendlichen Gruß sendet Teresa

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