heidesand…

1. sequenz

sepiafarbener vorhang. ein kleiner junge, er trägt ein akurat gebügeltes hemd und kurze lederhosen, klettert eilig eine hölzerne treppe hoch. oben angekommen, blickt er um sich: “wo ist der heidesand.” er findet ihn, setzt sich auf einen stuhl an einen tisch, nimmt den heidesand zwischen seine hände, betrachtet diesen, beginnt ihn zu zerbrechen, schiebt sich dann die einzelnen stückchen in seinen mund: “ich liebe schwarz und ich liebe weiß, ich weiß schon, warum ich heidesand so mag.”

2. sequenz

ein mann (es ist dieser kleine junge) und eine frau. sie lieben sich, leben zusammen. er stirbt viele jahre vor ihr. der schmerz vernichtet sie fast, sie kann nicht weinen, sagt leise: “wir haben es nicht geschafft.”

3. sequenz

wieder dieser mann und diese frau. sie sitzen zusammen in einem kleinen gasthaus. er sackt plötzlich zusammen. stirbt. sie ist wie gelähmt, weiß, daß sie diesen schmerz kennt: “haben wir’s wieder nicht geschafft.”

4. sequenz

er, eine frau an seiner seite, ist auf dem weg zu ihr, aber er weiß es nicht. sie wohnt mit ihrer mutter in einem alten grauen haus, vorn am weg eine pforte aus grünem metallgitter. an den fensterbänken draußen vor dem haus hängen kleider in verschiedenen farben aus verschiedenen feinen stoffen, sie sehen aus wie aus dem vorherigen jahrhundert. sie steht vor dem haus, sieht von weitem den mann und die frau kommen, bleibt stehen, bleibt immer noch stehen. sich dem haus nähernd, sieht er die kleider, und die frau. als er bei ihr ist, nimmt er sie ungeachtet der frau an seiner seite, in seine arme, küßt sie. ihre mutter steht daneben und sagt: “nicht schon wieder.”