Malignajournal. Donnerstag, der 3. Juni 2010.

>>>> krank. Ich lag jetzt fünfzehn Stunden ununterbrochen im Bett und lege mich gleich wieder hin. Was ich tatsächlich habe, keine Ahnung. Es ist schmerzhaft.

(Greenpeace wird mir verzeihen, daß ich jetzt dieses Bild für Die Dschungel nahm.)

13.43 Uhr:
Mußte mal aufstehen, alles ist naß; jede drei Stunden kann ich das Bettzeug wechseln. S c h o n bezeichnend, daß ich genau das bekommen habe, womit ich als Kind immer reagierte: heftige Mandelentzündung. Seltsam nur, daß kein Fieber dabei ist, jedenfalls keines in der früher zu sowas üblichen Dosis: selten unter 41, meist an 42 heran. Und immer sofort. Jetzt schwitze ich nur.
„Ich muß am Sonntag und Montag unbedingt auf dem Damm sein… Uraufführung, eine Lesung…” – die Allgemeinärztin war skeptisch, die HNO-Ärztin: „Das kriegen wir hin. Wenn das Penicillin bis morgen nicht angeschlagen hat, kommen Sie am Sonnabend her. – Und nehmen Sie Paracetamol gegen die Schmerzen.” Was ich ungern tu, ich meine immer, daß Schmerzen eine gute Funktion haben und deshalb auszuhalten seien. „Ich hab mich schon gewundert, weshalb Sie den Mantel nicht ausziehn. Jetzt ist mir das klar. Sie sind einfach schwer krank.” Also das hätte mir nun noch gefehlt, daß mir die Uraufführung entginge!

20.26 Uhr:
Die Plastizität dieser Halbwach- und Eben-nicht-Fieber-Träume ist enorm. Mir träumte von Ingeborg Bachmanns Roman „Malina”, der in meinem Traum aber „Maligne” hieß.

7 thoughts on “Malignajournal. Donnerstag, der 3. Juni 2010.

  1. Mein Ratschlag macht dich im günstigsten Fall gesund. Im ungünstigsten macht dich noch kranker. Oder er lässt dich wie du bist (wer weiß, was das für ein Fall ist) Er lautet: vielleicht solltest du dich nicht fragen, was du hast, sondern was du nicht hast.

    Und etwas erratischer: Vielleicht sind manche Entscheidungen einfach nicht richtig. Vielleicht sind manche Entscheidungen, die wie Entscheidungen aussehen, gar keine Entscheidungen.

    Viel “vielleicht” dabei.

    Anteilnehmend wünsche ich gute Besserung
    Aléa

  2. jetzt noch stift oder pinsel zur hand nehmen
    und die träume zeichnerisch, malerisch festhalten
    oder dem sohn erzählen, vielleicht malt er sie

    nur so gedankensplitter, eben zugeflogen bei maiabendwetter

    hatte heute nachmittag plötzlich ihr konterfei im kopf und dachte gleichzeitig:
    cyrano de bergerac
    warum, weiß ich nicht, aber:

    (hab noch nie einen film eingebettet, ob das hier funktioniert, keine ahnung,
    wenn nicht: yout tube -> “cyrano de bergerac – frei sein”)

    beste besserung
    von vorsicht

    1. der film … der film „cyrano de bergerac“ funktioniert eigentlich nur deshalb als kommerzielles produkt, weil (fast) alles auf versreime basiert, was widerrum auf dauer sehr nervig ist. ich habe mir den film allein wegen der großartigen schauspielerischen leistung von Gérard Depardieu angesehen.

    2. Lieber Herr Vorsicht (oder Frau…?)
      wenn ich mal krank bin, kümmern Sie sich dann auch ein wenig um mich? Ich finde Sie rührend!
      Herzlichst – Terpsichore

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