Himmelsverwoben
ist dein Zwischengesicht.
Entäußert sind deine Worte
rückwärtssterbende Namen im Wind.
Du innerst, Mensch.
Waagerecht flimmert der Tod.
Schließ die Augen,
das Licht blüht auf in Farben.
Früh am Morgen trägt ein Vogel
die verschütteten Klagen Anheim:
-Aufgehoben-
liegt dein blutig Wesen
in den Dingen, die du einst benannt.
Auf deinen ewigen Wegen zu dir,
birgt ein Engel dein Gesicht in seinen Händen,
dich selbst, noch vor der Zeit,
die sich wieder löst: im werdenden Vergessen.
@ read An: „Werdendes Vergessen“ Seit Tagen spukt in meinem Kopf das Wort „Vergessenheit“ – und dass ich mich erinnern soll, was ich vergessen muss, um…“aufzuheben“. Sie haben die Worte gefunden – oder die Sie. Schön.
Was müssen Sie vergessen?
Und wenn Sie sollen, dann wollen Sie nicht! Oder?
Ich kann nicht anders als Sie zu fragen.
Das war mein erster Gedanke.
(Aber beantworten müssen Sie es mir nicht.)
@ read An: Versuch einer Antwort Konkret, wie Sie bereits ahnten, kann ich das h i e r nicht beantworten. Nur so: vergessen werden muss die Erzählung (Selbst- oder Fremderzählung), die sich über die Erinnerung gelegt hat. Das „Sollen“ ist keine Fremdbestimmung. Aber die Erzählung deckt natürlich etwas, was man vielleicht s o nicht sehen will/wollte. Doch aufheben (im doppelten Sinne: es aufnehmen u n d auflösen) kann man es nur, indem man sich erinnert, was voraussetzt, dass man die „Deck-Geschichte“ vergisst. (Ist das jetzt ganz unverständlich??? Entschuldigung.)
@MelusineB Ich glaube, ich kann ungefähr nachvollziehen oder es mit meinen Worten beschreiben.
Es ist ähnlich dem Suchen nach dem „ersten Gedanken“, der etwas erwidert und doch noch keiner ist. Es ist ein Bild, ein Flackern. Ausgelöst über eine Empfindung. Eine Ungestalt, die sich erst durch einen Gedanken formt und dadurch eine Gestalt annimmt. Das aber ist der Moment in dem es seine „Wirklichkeit“ verliert. Es hat unsere angenommen. Und ich glaube sogar, dass es ein Annehmen ist. Begründen kann ich das nicht. Logisch ist es auch nicht. Weil wir ja gewissermaßen die „Form“ geben.
Bilder, die noch unberührt sind und zugleich berühren. Von sich zu sagen und zugleich von vielen möglichen Anderen, ohne zu behaupten, öffnet mir Fühlräume. ( Die letzten vier Zeilen allerdings, diesen Trost, versagte ich mir. )
Danke fürs Einstellen!
Danke fürs EINSTELLEN, im wirklichen Sinne oder