9.30 Uhr:
[Arcadia raetiae. Holztisch am Fenster.]
Von sechs bis acht Uhr meine >>>> Rusalka-Kritik fertiggeschrieben; meine Notizen schreibe ich in aller Regel direkt in die Programmhefte: wie das dann aussieht, sehn Sie auf dem Bild.
Kaum hatte ich den Text eingestellt und wollte noch mal Korrektur der Netzversion lesen, fand ich, daß heute offenbar ein Operntag ist. Denn auch >>>> Hilbig hat von einer Aufführung berichtet. Der Text steht gleich unter meinem. Und wenn Polyhymnia will, wird sich heute auch noch Bernd Leukert mit seiner Besprechung der >>>> Frankfurtmainer Aufführung von „Fausts Verdammnis” melden, worauf ich extrem gespannt bin.
Jetzt aber hinaus ins Bergweltliche, und mittags in eine Sauna, die mitten in der Landschaft steht; das ist ein Tip von Madame (der ein Teil dieser Landschaft und also auch die Sauna gehört – weswegen ich mir in ihrer Gegenwart ein bißchen vorkomm wie Rilke).
Ich soll, schickte mir eine deutsche Wochenzeitung, einen Fragebogen beantworten, der zur Leipziger Messe erscheinen wird; ‚das trifft sich’, dachte ich, ‚gut’: wegen der beiden neuen Bücher.
18.40 Uhr:
[Brahms, Erstes Klaviertrio.]
Von der kleinen Bergtour zurück, die so klein nun doch nicht gewesen ist; jedenfalls verlief ich mich ein wenig und bin deshalb gar nicht mehr in die Sauna gekommen. Es wird hier ziemlich schnell dunkel… – Egal.
Jedenfalls finde ich gerade, daß meine Ahnung ganz richtig war und es für Die Dschungel >>>> Leukerts Frankfurtmainer Faust-Kritik wegen nun tatsächlich ein proppevoller Operntag geworden ist. Dann noch Post von dem Kinderbuchverlag, der mir ein leises Wort herübermailte, das ich nicht zitiere, weil sonst wieder jeder mit Recht sagt, ich sei ein eitler Fatzke.
Außerdem ist daheim >>>> Guttenberg zurückgetreten. Der Fall dürfte in Deutschland der erste Akt gewesen sein, in dem ein hochrangiger Politiker dem Druck des Internetzes weichen mußte. Das ist mehr als bedenkenswert; es stellt ganze Streckennetze voller Weichen.
Jetzt wird gekocht. Madame möchte umsorgt sein.
v. Guttenberg endlich daheim! Und über Ihre Lob- und Verteidigungsrede lachen wir heute abend noch herzlicher!
‚Reinlich und zu und enttäuscht wie ein Postamt am Sonntag.
Drinnen aber kräuseln sich immer die Ränder von Jahrmarkt.
Schaukeln der Freiheit! Taucher und Gaukler des Eifers‘