7.06 Uhr:
[Arbeitsjournal. Janáček, Jenufa.]
Ich bekam einen Brief, der alles wendet. Nicht aber meine Einschätzung: das läßt es kompliziert bleiben; „es“ meint meine Haltung und welchen Schluß ich nun ziehe. Denn der brachiale, den ich vorgehabt, eine Art Befreiungsschlag, ist so nicht mehr möglich, weder faktisch, noch gar menschlich. Was mir daran Unbehagen schafft, ist, daß ich taktieren werde müssen, weiterhin, diplomatisch sein – ach, wie ich das verabscheue, wenn es um Kunst geht –
Ich muß mit mir ins Gericht gehen.
[Arbeitsjournal. Janáček, Jenufa.]
Ich bekam einen Brief, der alles wendet. Nicht aber meine Einschätzung: das läßt es kompliziert bleiben; „es“ meint meine Haltung und welchen Schluß ich nun ziehe. Denn der brachiale, den ich vorgehabt, eine Art Befreiungsschlag, ist so nicht mehr möglich, weder faktisch, noch gar menschlich. Was mir daran Unbehagen schafft, ist, daß ich taktieren werde müssen, weiterhin, diplomatisch sein – ach, wie ich das verabscheue, wenn es um Kunst geht –
Ich muß mit mir ins Gericht gehen.
Erst einmal schreibe ich aber meine Kritik zu >>>> gestern abend, als ganz zu Recht, nachdem der Vorhang gefallen, Wogen Jubels tobten.
11.59 Uhr:
So. Die Kritik ist fertiggeworden und >>>> steht jetzt drin.
Nun aber an mein Cello.