Ins Saaletal. Das Arbeits- und Osterjournal des 8. Aprils 2012. Berlin und Halle mit Ravel.

7.59 Uhr:
[Arbeitsjournal. Bach, Goldberg-Variationen, >>>> Ragna Schirmer.]
Mist, verschlafen. Er war wohl d o c h, >>>> brsma, der gestern nacht erst um halb vor Mitternacht auf den Nachtdrink herkam, zu lange da. Also kriegte ich es nicht hin, rechtzeitig aufzustehen; vier bis viereinhalb Stunden Schlaf b r a u c h e ich einfach. (Ich entsinne mich, im Bett die beiden fiependen Wecker in der Hand gehabt und verzweifelttraumvoll versucht zu haben, wieder und wieder, sie umzustellen. Als ich um kurz nach sieben zu mir kam, so muß man das wohl ausdrücken, lagen sie noch auf dem Laken, einer sogar, das Ifönchen, noch in meiner Hand.)
Jetzt muß ich mal sehen, was sich >>>> vom DTs noch realisieren läßt. Es führt ein Weg um Rasur und Dusche nicht herum, schon weil mich um 13 Uhr die schöne Samarkandin abholen wird, um die kleine Tour mit mir zu unternehmen. Das Auto macht mir die Fahrt ins Saaletal eigentlich erst möglich; gern möcht ich noch einmal in >>>> Max Klingers Alters-Atelier:

Um 20.30 Uhr dann, in Halle, >>>> die Vorstellung, auf die ich ausgesprochen gespannt bin, wie selbstverständlich auf Frau Schirmer auch, deren gerühmte Goldberg-Einspielung ich gerade höre. Immer achtet UF darauf, daß ich auf dem laufenden bin. Wenn ich mich einmal zurücklehne und nachdenke, weiß ich, ich bin von Freunden umgeben. Das ist im Leben viel.
Ostern. Leben.
Das Saaletal wird mich nicht vergessen lassen, aber es milde machen, daß mein Junge nicht bei mir ist und auch die Zwillingskindlein nicht um mich sind und nach versteckten Süßigkeiten suchen. Und daß sich die Löwin in ihrem Wien vergraben hat.

Also. Umwerfen das DTs. Erst einmal mich ausgehfertig machen, dann zusammenstellen, was ich mitnehmen möchte. Dann das Cello. Danach literarisch arbeiten, was sich noch arbeiten läßt. Es gilt der Satz, daß ein Schriftsteller täglich wenigstens einen Satz schreiben muß, sonst ist er keiner. Was hiermit, freilich, schon erledigt ist.
Genießen Sie das Licht der Ostertage. Hier in Berlin kam pünktlich die Sonne auf einen Himmel, dessen Blau den Glanz von alten Kinderbüchern hat.

10.48 Uhr:
[Goldberg, erneut.]
Das wird mit der Arbeit nichts mehr. Einverstanden. Noch ist nicht alles zusammengesucht (etwa Tourkarten, aber wir fahrn ja nicht durch Kenia – schade eigentlich). Die Löwin rief an, was mir, wie >>>> das da, gut tat. „Ich will, daß du geküßt wirst“, sagte sie.
Eine Stunde später bei der Samarkindin durchgeklingelt, die einen anderen Tagesrhythmus hat als ich: sie ist geneigt, in den Nächten zu leben, während ich ein Tagmensch bin. So wollte ich vorsichtig anfragen, ob sie denn schon wach sei.
War sie.
Ob sie sich vor dem Konzert noch umziehen könne oder gleich das Abendkleid nehmen solle? Mir waren aber nur die Schuhe wichtig: „Bitte… ein zweites flaches Paar. Falls wir auf den Weinberg stiefeln. Und denken Sie daran: das ist heut abend keine Operngala.“ Da hat sie gelacht. Ich möge bitte, für die Fahrt, Musik mitnehmen.
Mehr als eine Tasche will ich aber nicht dabeihaben. Doch zwanzig TS-Seiten Argo darin.

Jetzt ans Cello. Das, wenigstens, ist obligat.

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